Oberasbach: Wiese oder öde Schotterfläche?

18.11.2018, 14:00 Uhr
Oberasbach: Wiese oder öde Schotterfläche?

© Foto: Horst Linke

Die Kommune hatte die Fläche als Ersatz geschaffen, während die alte Tiefgarage abgebrochen und anschließend die neue gebaut wurde. Bürger, die Behördengänge im Rathaus, Einkäufe oder Arztbesuche zu erledigen hatten, so die Absicht, sollten ihr Auto weiter im Zentrum abstellen können. Nun muss das Areal mit den Asphaltstreifen und den geschotterten Parkplätzen stillgelegt werden.

Das verlangt der Förderbescheid der Regierung von Mittelfranken – und zwar der für die neue Tiefgarage. Sobald das unterirdische Bauwerk genutzt werden kann – das ist bereits seit Mitte Oktober der Fall –, ist die Fläche zwischen Rathausplatz und Kurt-Schumacher-Straße aus dem Spiel. Seit dieser Woche ist es auch problemlos möglich, über die neu gestaltete Vordere Hochstraße zur Garage zu gelangen. Doch was jetzt?

Den Platz komplett abzuräumen, ein "Rückbau", wie es im Behördendeutsch heißt, würde inklusive Entsorgung des Abbruchmaterials, dem Auffüllen mit Erde und der Ansaat von Rasen mit rund 46 000 Euro zu Buche schlagen — eine stolze Summe.

Die einfachste und günstigste Lösung, die Fläche einfach abzusperren, wäre nicht nur optisch unschön. Nach Ansicht von Stadtbaumeister Peter Kleinlein wäre es auch den Bürgern kaum zu vermitteln, dass sich hier Parkplätze befinden, die aber nicht genutzt werden dürften. Weil zumindest die Beleuchtung abgebaut und die Stromversorgung stillgelegt werden muss, wären dafür rund 7500 Euro zu kalkulieren.

In puncto Kosten dazwischen läge die Variante, lediglich die Asphaltdecke auszubauen und zu entsorgen. Übrig bliebe eine geschotterte Fläche, dieses Material könnte dann im Laufe des kommenden Jahres nach und nach bei diversen Baustellen der Stadt wieder verwendet werden. Kostenpunkt rund 17 000 Euro.

Unschöner Anblick

Für die CSU war klar: "Das sieht aus wie eine Baustelle, das kann man niemandem zumuten", sagte Jürgen Schwarz-Boeck. Zumal nicht abzuschätzen ist, wie lange sich dieser Zustand ziehen kann. Die SPD votierte für die Komplettlösung, also Abbruch und Neuansaat. Damit wäre der alte Festplatz, so wie er sich früher präsentierte, wieder hergestellt.

Doch was ist, wenn auf diesem Gelände der Eigentümer, die Pfründestiftung der Evangelischen Kirche, wie schon länger diskutiert, in den nächsten ein bis zwei Jahren zwei Wohn- und Geschäftsgebäude errichten lässt? Dann wären die 45 000 Euro sozusagen verpulvert worden. Am 1. Dezember erhoffen sich die Stadträte in einer Klausurtagung weitere Aufklärung darüber, wie es weitergehen soll. Im Bauausschuss wurden freilich schon Zweifel laut: "Vielleicht kriegen wir gar keine Häuser", hieß es.

Ob man den Schotter nicht verkaufen könne? Das wollte CSU-Mann Schwarz-Boeck wissen. Wenn sich Firmen fänden, lautete die Auskunft des Stadtbaumeisters. Eine andere Sorge trieb Norbert Schikora (Grüne) um: "Gilt der nicht als Sondermüll?" Dies richtet sich nach der Stufe der Belastung, dafür muss das Material erst noch untersucht werden.

Eine Entscheidung, wie es mit dem Parkplatz weitergeht, wird nun erst nach der Dezember-Klausur fallen. Der Beschluss, das Thema noch einmal zu vertagen, fiel knapp mit 6 (CSU, Grüne, FW) gegen 5 Stimmen (SPD und 2. Bürgermeister Schikora).

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