Oberasbach will eine Dreifach-Halle

5.2.2017, 09:00 Uhr
Oberasbach will eine Dreifach-Halle

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„Sehr zufrieden“ zeigte sich nicht nur die CSU. Deren Fraktionssprecher Jürgen Schwarz-Boeck meinte, das sei ein Konzept „mit Hand und Fuß“. Auch bei der SPD, die sich schon seit Jahren für eine Dreifachturnhalle stark gemacht hatte, war die Freude groß. Marco Maurer genügten nun genau drei Worte, um der Stimmungslage Ausdruck zu verleihen: „Jetzt geht’s los.“

Oberasbach will eine Dreifach-Halle

© Archivf.: heh

Zäh war der Prozess. Denn um die Frage, was wo geplant werden kann, zu beantworten, musste klar sein, welche Flächen zur Verfügung stehen. Die Verhandlungen waren langwierig. Im Mai vergangenen Jahres fiel im Stadtrat dann in nichtöffentlicher Sitzung der Beschluss, mehrere Grundstücke am Sportzentrum zu erwerben — der erste entscheidende Schritt. Der Kauf ist mittlerweile unter Dach und Fach, insgesamt kommen dadurch zum bisher rund 120 000 Quadratmeter großen Sportgelände noch einmal knapp 26 000 Quadratmeter dazu. Die Planungsgemeinschaft kklf. folyo architekten gmbH nahm anschließend das gesamte Areal unter die Lupe und machte sich Gedanken über verschiedene Standorte für die neue Halle. Welchen Bedarf haben die Sportvereine? Wo parken die Besucher? Was muss in welchem Zeitraum in der Jahnhalle saniert werden? Diese und andere Fragen klärte der Stadtrat dann im Zuge einer Klausurtagung Anfang Dezember — der zweite wichtige Schritt.

Noch geht nichts

Herausgekommen ist dabei folgendes: Zunächst braucht es einen Bebauungsplan. Diese Hausaufgabe hatte das Landratsamt der Stadt schon vor ein paar Jahren mit auf den Weg gegeben, als eine Dirt-Bike-Bahn auf dem Areal im Gespräch war. Ohne derlei Planung ist so gut wie nichts möglich. „Wir dürften nicht einmal einen Zaun bauen“, beschrieb Bürgermeisterin Birgit Huber gegenüber den FLN den derzeitigen Stand der Dinge. Einstimmig verabschiedete der Stadtrat nun einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss. Bis der Bebauungsplan 17/1 „Hans-Reif-Sportzentrum“ in Kraft treten kann, wird es jedoch eineinhalb bis zwei Jahre dauern.

Dieser Zeitraum soll genutzt werden, um die Jahnhalle zu sanieren. Zwei Mal, im November 2015 und im Februar 2016, hatten sich städtische Gremien mit dem Thema befasst und bereits entsprechende Beschlüsse gefällt. Das Konzept umfasst fünf aufeinander aufbauende Handlungsfelder. In der Dezember-Klausur einigten sich die Stadträte darauf, die Halle instandzusetzen und in weiten Teilen energetisch sanieren zu lassen. Der Brandschutz und die Behebung des Sanierungsstaus stehen besonders im Fokus. Als Nutzungsdauer könnte dann wieder mit einem Zeitraum von bis zu 30 Jahren gerechnet werden. Künftig soll die Halle für Veranstaltungen und „ruhige“ Sportarten wie Gymnastik oder Tanz zur Verfügung stehen. An Kosten sind knapp 1,7 Millionen Euro veranschlagt. Außerdem braucht es für den Kraftsport im Untergeschoss des Gebäudes eine nachträgliche Genehmigung. Außen vor bei den genannten Maßnahmen bleibt das Hotel „Asbacher Hof“, das die Stadt nicht erwerben konnte.

Beim Teilbeschluss zu den Sofortmaßnahmen an der Jahn-Halle stimmten die drei FW-Stadträte dagegen. Bereits im Sommer 2016 hatten sie sich aus Sorge um die Finanzen der Stadt gegen die Sanierung ausgesprochen, den Abriss der Halle gefordert und dafür plädiert, für Veranstaltungen andere geeignete Räumlichkeiten im Großraum anzumieten. Ein Antrag, der seinerzeit chancenlos blieb.

Teure Erdarbeiten

Die neue Dreifachhalle soll an der Jahnstraße entstehen, östlich der Tennisanlage, genauer, an der Stelle, wo sich heute noch der alte D-Platz der Fußballer befindet. Der wäre ohnehin sanierungsbedürftig gewesen, von einer „win-win-Situation“, sprach deshalb Martina Dietrich vom Bauamt. Andere Standorte weiter südlich zur Bahnlinie hin wurden verworfen. Weil das Gelände hier ansteigt, wären enorme Erdbewegungen notwendig, das wiederum würde die Kosten in die Höhe treiben. Über Geld wurde in der Sitzung nicht gesprochen. Vier bis sieben Millionen Euro hatten die Stadträte freilich bei einer Diskussion über das Projekt im vergangenen Jahr als Summen aufgerufen.

Die neue Halle ist etwas zurückversetzt von der Jahnstraße geplant. Es wäre sogar Platz genug, um noch ein viertes Segment anzubauen. Erweitert wird das Sportgelände ohnehin: mit einem Beach-Volleyballfeld genau hinter der Halle sowie zwei Fußballfeldern Richtung Bahn, eines davon mit Kunstrasen.

Über kurz oder lang ist außerdem ein Fußweg zum S-Bahnhaltepunkt an der Bachstraße gewünscht. Das Bauamt wird zusammen mit einem externen Büro, das noch gefunden werden muss, nun das Vergabeverfahren für das Projekt vorbereiten.

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