Obermichelbach digitalisiert sich

13.12.2017, 18:46 Uhr
Obermichelbach digitalisiert sich

© Foto: Linke

Harald Deininger (CSU) wiederholte seine Bedenken trotzdem – und stimmte als Einziger gegen den Beschluss, jedem Gemeinderat zum Kauf eines Tablets 250 Euro pro Wahlperiode zur Verfügung zu stellen. Erstmalig soll der Betrag im Haushaltsjahr 2018 ausgezahlt werden. "Warum überträgt die Gemeinde die ganze Verantwortung zur Wartung und zur Behebung möglicher Störungen auf die Räte?", wollte Deininger wissen und verwies auf Veitsbronn. Dort gehörten die Tablets, mit denen die Mandatsträger arbeiten, der Gemeinde. Diese übernehme auch die Wartung und Fehlerbehebung.

Bürgermeister Jäger entgegnete, dass Veitsbronn im Gegensatz zu Obermichelbach einen eigenen EDV-Fachmann habe. Man selbst orientiere sich an den Seukendorfern, mit denen man schließlich eine Verwaltungsgemeinschaft bildet. Dort seien die Räte für die Wartung ebenfalls selbst verantwortlich. Kämmerin Silke Morjan betonte, die Verwaltung entziehe sich keineswegs ihrer Verantwortung. Sie schaffe schließlich die Voraussetzungen dafür, dass die Mandatsträger das RIS problemlos nutzen können. Wer sich ein Tablet kaufe, wolle meist eines, das mehr könne, als das, was über die Gemeinde zu finanzieren sei. Die 250 Euro könnten also als Zuschuss betrachtet werden. "Und jeder ist glücklich", so Morjan, die auch jedem Gemeinderat zutraute, mit einem Tablet umgehen zu können.

Wer dennoch Nachhilfe braucht, dem versprach der Rathauschef eine Ersteinweisung. Auch eine Sammelbestellung von Tablets sei denkbar, hieß es. SPD-Fraktionssprecher Roland Aechtner riet den Kollegen, die Probleme hätten, einen entsprechenden VHS-Kurs zu belegen. CSU-Fraktionschef Bernd Zimmermann arbeitet als Kreistagsabgeordneter schon länger mit einem Tablet und beruhigte: "Der Umgang damit ist kein Hexenwerk."

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