Per Fahrrad zu den grünen Schätzen im Landkreis

11.8.2014, 13:00 Uhr
Per Fahrrad zu den grünen Schätzen im Landkreis

© Foto: Simon Schübel

Ab Roßtal steuerte die Radler-Gruppe entlang einer 30-Kilometer-Strecke fünf Biotope im Landkreis an. Bei jedem Stopp erläuterte einer der BN-Ehrenamtlichen die Besonderheiten des Stücks Natur und welcher Pflegeeinsatz nötig ist.

Geplant hatte die Route Dieter Speer vom Landschaftspflegeverband, eine Organisation, mit der der BN seit Jahrzehnten zusammenarbeitet. Der 54-jährige Biologe will durch diese Aktion nicht nur den Landkreisbürgern die Biotope in ihrer Umgebung näher bringen, sondern auch den ehrenamtlichen Helfern des BN die Möglichkeit geben, sich alles in Ruhe anzuschauen.

„Die meisten Pflegeflächen kennen die Freiwilligen ja nur von ihren Arbeitseinsätzen“, erläutert Speer die Situation. „Jetzt können sie als Besucher hinkommen und sich von Vertretern der zuständigen Ortsgruppe die Besonderheiten, aber auch die Probleme der Teiche und Wiesen erläutern lassen.“

Die erste Station war der Stöckacher Weiher. Hier stand Thomas Liebert, Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Roßtal, mit Informationsmaterial bereit. Seit 18 Jahren kümmern sich die Roßtaler um den Weiher. Ziel ist es, in diesem Biotop Fischerei und Naturschutz zu vereinen. Liebert erläuterte, was dazu nötig war: Entschlammen des Teichs, Abflachen und Bepflanzen des Ufers und das Aussetzen von Karpfen. „Einige der von uns hier eingesetzten Pflanzen stehen sogar auf der Roten Liste“, verrät Liebert. Aber nicht nur der ökologische Nutzen des Weihers ist dem BN wichtig, er ist auch ein beliebtes Naherholungsziel. Im Sommer sitzen oft Wanderer oder Radfahrer auf der Bank im Schatten und genießen die Ruhe.

„Wir kommen aus Roßtal und fahren hier mit, um unsere Umgebung besser kennen zu lernen“, erklärt Andrea Prosch. Die 40-Jährige nahm mit ihrem Mann und den zwei Kindern teil und hatte so ein lohnendes Ausflugsziel entdeckt.

Am Mühlbach zwischen Roßtal und Weinzierlein wurde die nächste informative Pause eingelegt. Auf einer kleinen Lichtung findet sich dort eine große Kolonie des „Eiförmigen Zweiblatts“, einer besonderen Orchideenart. Im Mühlbach selbst wurde in letzter Zeit immer wieder ein Biber gesehen. „In spätestens zehn Jahren wird der Biber im gesamten Landkreis wieder heimisch sein“, prognostiziert Liebert.

Dieses Biotop sei ein gutes Beispiel dafür, wie für den Naturschutz in die Natur eingegriffen werden müsse, sagte Liebert. Immer wieder sei es nötig, an der Böschung Bäume und Sträucher auszuschneiden, damit die Sonne auch zu den dahinterliegenden Tümpeln und Lichtungen durchkommt. „Leider müssen wir uns immer wieder mal entscheiden, ob es für die Artenvielfalt in einem Gebiet nicht besser ist, wenn ein paar Bäume gefällt werden“, so Liebert.

Biotope in Zirndorf standen danach noch auf dem Plan, bevor die Tour wieder in Roßtal endete.

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