Pflege: Viele Hilfsangebote ebnen die Wege in Fürth

18.6.2018, 06:00 Uhr
Pflege: Viele Hilfsangebote ebnen die Wege in Fürth

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Wer einen Angehörigen nebenher pflegen muss, braucht Unterstützung, um sich in der täglichen Fürsorge nicht aufzuarbeiten. Hilfsangebote gibt es zahlreiche in Fürth. Dabei den Überblick zu behalten, ist nicht leicht. Aber auch die bürokratischen Hürden beim Gewähren von Leistungen können verunsichern.

Der 20-seitige Pflegeleitfaden kann hier zur Orientierung beitragen. Man kann ihn online von der Homepage der Stadt oder des Fürther Bündnisses für Familien herunterladen.

Bei Fragen zur Pflegeversicherung, zur Einstufung und zum Besuch des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung beraten Arbeiterwohlfahrt, Diakonie, Caritas und das Rote Kreuz. Pflegende Angehörige können Entlastungsangebote wie Kurzzeitpflege, Tagespflege, stundenweise Betreuung und Gesprächsgruppen in Anspruch nehmen.

Nicht nur um Senioren geht es im Ratgeber. Wenn Eltern pflegebedürftiger Kinder ausfallen, greifen Angebote der Familienpflegestation. Sie ist in Fürth bei der Caritas angesiedelt. Auch das Fürther Mütterzentrum und die Kinderarche helfen beim Überwinden von Notsituationen. Der Ratgeber enthält zudem eine Aufstellung von Selbsthilfegruppen. Das Spektrum reicht von Apoplex (Schlaganfall) bis hin zu Multiple Sklerose.

Eine Liste wichtiger Kontaktstellen wie das Netzwerk Pflege, Demenz-Anlaufstellen, Pflegeplatzbörse und Notmütterdienst rundet den Ratgeber neben einem praktischen Stichwortverzeichnis ab. In eineinhalb bis zwei Jahren will die Fürther Seniorenbeauftragte eine aktualisierte Fassung vorlegen.

Als hilfreich haben sich in Fürth auch die regelmäßigen Informationsfahrten mit einem Bus zu den verschiedenen Seniorenheimen erwiesen. Dabei kann man sich einen Überblick über das aktuelle Angebot verschaffen. Näheres erfährt man bei der Seniorenbeauftragten Christiane Schmidt unter Tel. (09 11) 9 74 17 85 oder der Seniorenratsvorsitzenden Inge Hartosch unter Tel. (09 11) 9 74 18 39.

Professionelle Unterstützung zur besseren Pflege leistet in Fürth die Hans-Weinberger-Akademie der Arbeiterwohlfahrt mit einem breit gefächerten, aber kostenpflichtigen Seminarangebot. Wie man Potenziale von Demenzkranken zu einem erlebbaren Mehr an Wohlbefinden und zum Vermeiden von Frust und Aggression nutzen kann, wird am 10. Juli erklärt. Auch künstlerisches Gestalten, Sexualität im Alter und Sterbebegleitung stehen auf dem Programm.

Mit der aktuellen Pflegesituation in Bayern beschäftigt sich der Fürther Ortsverein der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, der am kommenden Donnerstag, 21. Juni, um 18 Uhr zu einer Podiumsdiskussion in den Raum "Burgblick" des Nürnberger Gewerkschaftshauses einlädt.

Unter der Moderation von NN-Redakteur Michael Kasperowitsch diskutieren dann CSU-Patientenberater Hermann Imhof, die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Kathi Petersen und Michael Beuckert von der Linkspartei. Angefragt sind außerdem Vertreter der Grünen, der FDP sowie der Freien Wähler.

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