Pia Douwes träumte im Stadttheater Fürth

27.11.2015, 14:45 Uhr
Pia Douwes träumte im Stadttheater Fürth

© Archivfoto: Hans Winckler

In Fürth ist Pia Douwes vor allem als Hauptdarstellerin der deutschsprachigen Erstaufführung des mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Musicals „next to normal“ bekannt geworden. 20 Vorstellungen und eine CD illustrieren den Publikumserfolg. Jetzt trat Douwes im Stadttheater mit einem sehr persönlichen Solo-Programm auf, dem sie den Titel „Träume“ gegeben hat.

Darin erzählt sie musikalisch aus ihrem Leben, gesteht gewissermaßen, was sie sich gewünscht und nicht immer bekommen hat. Mal flirtet sie dabei poppig mit dem Mainstream, mal bleibt sie dem Musical treu, um dann bluesig-verspielt zu werden und schließlich unerwartet eine Vorliebe für Country zu offenbaren. Allerdings rockiger, erdiger und nicht im klassischen Western-Stil. Träume haben eben viele Facetten. Da geht es natürlich um die Liebe, aber auch um beruflichen Erfolg, ein schönes Leben und tausend andere Wünsche. Während Douwes davon singt, zeigt es sich, dass alle Menschen diese Bedürfnisse teilen, dass sie etwas sehr Verbindendes an sich haben. Die Gäste hören „Mit 17 hat man noch Träume“, „Im Traum habe ich dich gesehen“ und „Non, je ne regrette rien“, wobei sie sich ihrer eigenen Phantasie hingeben können.

Bei „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical „Sissi“ preist Douwes die Freiheit und Selbstverwirklichung als Warnung, sich nicht in einer Beziehung zu verlieren. Natürlich wird im Konzert alles gut – wie im Märchen.

Douwes lässt hoffnungsvoll „Hope“ erklingen und gelangt schließlich mit „Finding wonderland“ ins Märchenreich. Immer wieder wird auch der Tanz thematisiert, kein Wunder, ist die Künstlerin doch ausgebildete Balletttänzerin. In ihrem Traumkleid steht sie zart und stark zugleich auf der Bühne, wirkt romantisch, lebendig und glamourös in einem.

Geschickt setzt Pia Douwes immer wieder undurchsichtige, düster-dramatische Glanzpunkte. Begleitet vom dynamischen Bernd van den Bos am Flügel und dem äußerst wandelbaren Sänger Armin Kahl, dessen Stimme so muskulös wie sein Oberkörper ist, wird ein bezaubernder Abend daraus, der im Gedächtnis bleibt.

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