Poppenreuths Dorfscheune in neuem Glanz

22.10.2018, 16:00 Uhr
Poppenreuths Dorfscheune in neuem Glanz

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Seit 1990 bemüht sich der Arbeitskreis Dorfgestaltung Poppenreuth, die Scheune aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor dem Verfall zu retten und wieder nutzbar zu machen. Vergangenes Jahr hatten Nürnberger Architekturstudenten, wie berichtet, Vorschläge für die Innengestaltung präsentiert. Gedacht wurde an einen Bürgertreff, Kulturort und auch an Gastronomie.

Damals war die Generalsanierung für rund 300 000 Euro bereits in trocknen Tüchern. Ein Zehntel hatte zuvor der Dorfverein in die Vorbereitungen mit soliden Entwürfen und moderierten Bürgergesprächen investiert. Eine Steilvorlage, der sich die Kommune auf Dauer nicht entziehen konnte. Und nachdem die Fürther Finanzlage inzwischen wieder im Lot ist, stehen die Chancen nicht schlecht, das Gebäude nun zur Nutzung auszubauen.

Bei der Feier der abgeschlossenen Außensanierung sprach Oberbürgermeister Thomas Jung von einer multifunktionalen Verwendung nach dem Vorbild des bewirteten Atzenhofer Bürgerhauses. Versuchsweise plant der Dorfverein für nächstes Jahr einige Pilotveranstaltungen, dazu gehören Konzerte, ein Weinfest, eine Kunstausstellung, Kooperationen mit der Volkshochschule und der Pestalozzischule sowie Bewirtung durch den benachbarten Metzger.

Der Wurm war in mehrfacher Hinsicht in dem Projekt drin und hat die Realisierung gebremst. Weil Poppenreuth weder zum innerstädtischen noch zum ländlichen Entwicklungsgebiet zählt, gab es keine Fördermittel. Und der Holzwurm hatte am Gebälk genagt. Erst 2015 gab der Bauausschuss grünes Licht für die Außensanierung. Im Gegenzug musste der Dorfverein ein Nutzungskonzept liefern. Damit dies umgesetzt werden kann, sind weitere Investitionen nötig. Zwar gibt es inzwischen Strom in der Scheune, aber noch kein Wasser. Folglich auch kein WC.

Im Testbetrieb 2019 will man sich mit Mobiltoiletten behelfen. Neben dem Sanitärbereich müssen Decken, Wände und Fußboden so weit isoliert werden, damit das teilunterkellerte Gebäude mit drei Ebenen beheizt werden kann. Eine ausschließliche Sommernutzung scheidet für den Verein wegen des hohen Aufwands aus. Im Zusammenhang mit der Nutzung muss auch der Verkehr neu geregelt werden. Denn der Standort der Dorfscheune auf einer Verkehrsinsel ist weder anheimelnd, noch bietet er den Besuchern ausreichend Sicherheit.

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