Problemzonen: Hier kracht’s in Fürth am häufigsten

22.5.2017, 06:00 Uhr
Problemzonen: Hier kracht’s in Fürth am häufigsten

© Archivfoto: News5/Weier

Sieben sogenannte Unfallhäufungsstellen hat die Polizei für 2016 ausgemacht - 2015 waren es elf. Dabei handelt es sich um Orte mit mindestens fünf Karambolagen im Jahr aus gleicher Ursache. 

Seit Jahren auf der Liste: die Kreuzung Hans-Vogel-Straße/Poppenreuther Straße unweit von Ikea. Wer in Richtung Innenstadt unterwegs ist, muss hier links abbiegen - und das zweispurig. Dabei kommt es immer wieder zu Problemen; zehnmal schepperte es 2016, weil der Fahrstreifen falsch gewechselt wurde.

Der Grund: Die Straße ist stark befahren, die verschiedenen Verkehrsströme erfordern viel Aufmerksamkeit, sagt Martin Taschner, der den Sachbereich Verkehr bei der Fürther Polizeiinspektion leitet. Viel tun, um diese Stelle zu entschärfen, kann man nicht. Immerhin wurden vergangenes Jahr die Markierungen erneuert, die Autofahrer sollten nun eigentlich klar erkenne, auf welcher Spur sie fahren müssen, sagt Hans-Joachim Gleißner vom städtischen Straßenverkehrsamt.

Ähnlich geht es an der Schwabacher Straße unmittelbar hinter der Eisenbahnbrücke zu. Verkehrsteilnehmer, die dort in Richtung Post zweispurig rechts abbiegen, tun sich schwer. Siebenmal kam es deswegen zu Kollisionen: Immerhin sieht Gleißner dort die Chance einer Entspannung - wenn die Bahn im Lauf des Sommers unter der Brücke den Anprallschutz in Form von Betonwänden ersetzt. "Momentan geht durch sie viel Raum verloren", so Gleißner. Mit einer dann wieder breiteren Fahrbahn werde es auch für Autofahrer einfacher.

Ampel sind nicht unproblematisch

Ein neuer Unfallschwerpunkt ist die Ecke Schwabacher Straße/Herrnstraße. Das Linksabbiegen von der Herrnstraße fällt vielen offensichtlich schwer, denn: Siebenmal übersahen Autofahrer, dass sie hier auf den Gegenverkehr achten müssen, der von der Dambacher Straße kommt.

Ließe sich dieses Problem nicht mit einer Linksabbiegerampel lösen? "Unter Umständen", sagt Gleißner. Allerdings nehme sie Zeit von den anderen Ampeln weg – nicht unproblematisch bei einer so stark befahrenen Route wie der Schwabacher Straße, auf der es sich schnell staut.

Ein großes Problem ist für viele Fürther auch das Thema Abstand – und zwar sowohl zum Vordermann als auch zur Seite. Sechsmal kam es deswegen zu Unfällen auf der Kapellenstraße, bevor diese in die Würzburger Straße mündet. Auch – ausgerechnet – unmittelbar vor der Polizeiwache in der Kapellenstraße kam es zu außerordentlich vielen Karambolagen: 19 wurden hier gezählt, achtmal lag es am Abstand, fünfmal kam es beim Wenden und Rückwärtsfahren auf dem Parkplatz vor der Wache zu Problemen, viermal hatten die Pkw-Lenker den Fahrstreifenwechsel nicht im Griff. Beim Ein- und Aussteigen achteten zwei Personen nicht auf den nachfolgenden Verkehr.

Ein weiterer neuer Gefahrenschwerpunkt liegt an der Hans-Bornkessel-Straße/Magazinstraße. Dort sollte eigentlich ein Kreisel den Verkehr störungsfrei regeln, doch offensichtlich tut er das nicht. Sieben Vorfahrtsverstöße registrierte die Polizei, weil, so vermutet es Taschner, der Kreisverkehr nicht komplett ausgebaut ist. Sprich: Viele erkennen ihn nicht als solchen und missachten die Vorfahrt. Abhilfe verspricht das Straßenverkehrsamt. Demnächst sollen Randsteine für bessere Markierung sorgen.

Ampel wird einfach übersehen

Ganz so einfach lässt sich das viele Jahre alte Problem auf der Poppenreuther Brücke nicht beheben. 24 Mal kam es dort, wo es auf die A 73 Richtung Erlangen und Nürnberg geht, zu Kollisionen – zwölfmal wegen Rotlichtverstößen, viermal wegen fehlendem Abstand und dreimal wegen Fehlern beim Spurwechsel. Es blieb nicht bei Blechschaden, auch sieben Menschen wurden verletzt.

Woran liegt’s? Laut Gleißner fließt viel Verkehr über die Brücke, aber nicht immer seien alle Verkehrsteilnehmer aufmerksam. Schwierigkeiten hätten einige mit den beiden unmittelbar aufeinander folgenden Ampeln: "Die zweite wird schon mal übersehen." Sie mit auffälligeren LED-Leuchten auszustatten, habe nur kurze Zeit etwas bewirkt. "Mittlerweile sind alle Ampeln in der Stadt damit bestückt", sagt Gleißner. Da fallen jene auf der Poppenreuther Brücke nicht mehr besonders auf.

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