Protest gegen den Behörden-Umzug

24.3.2010, 00:00 Uhr
Protest gegen den Behörden-Umzug

© Hans von Draminski

Nicht zum ersten Mal machten Beschäftigte damit ihrem Unmut über die von Innenminister Joachim Herrmann angestoßene Entscheidung Luft, die im Herbst 2009 relativ abrupt gefallen war. Die Staatsregierung hatte damit nach der Quelle-Pleite ein schnelles Zeichen der Unterstützung für den Ballungsraum setzen wollen. Jene rund 500 der 1100 Mitarbeiter, die für den Bereich Statistik zuständig sind, sollen spätestens bis zum Jahr 2013 in die Kleeblattstadt verlagert werden. Neues Domizil des Landesamts wird bezeichnenderweise die frühere Quelle-Hauptverwaltung an der Nürnberger Straße sein.

So sehr dies in Fürth Anklang findet, so wenig Verständnis können etliche der in München tätigen Frauen und Männer dafür aufbringen. »Das macht überhaupt keinen Sinn. Viele Beschäftigte werden nicht mitgehen können. Damit gehen fachliche Kräfte verloren«, erklärte Norbert Flach, Sprecher der Gewerkschaft ver.di, in München.

Zweifel bleiben

Er bezweifelte, dass die vom Innenminister zugesagte sozialverträgliche Lösung umsetzbar ist. Denn die Hälfte der betroffenen Mitarbeiter seien Frauen, die aufgrund von Familie und Kind nicht nach Mittelfranken übersiedeln könnten.

Bereits im November hatte Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung verärgert auf die Münchner Vorbehalte reagiert. »Wir sind doch hier nicht in der Wüste Gobi«, wetterte Jung damals. Überraschend allerdings komme der vehemente Widerstand für ihn nicht, sei er doch »Begleiterscheinung bei jedem Umzug«. Er gebe jedoch allen Betroffenen den guten Rat, sich »doch erst einmal mit der fränkischen Region und ihren eindrucksvollen Vorteilen vertraut zu machen«.