Protest gegen Kampfdrohnen und Nazis

3.4.2013, 11:00 Uhr
Protest gegen Kampfdrohnen und Nazis

© Hans-Joachim Winckler

Bei sonnigem, aber kaltem Frühlingswetter hatten sich etwa 80 Friedensbewegte unterschiedlichsten Alters am Hiroshima-Denkmal neben der Auferstehungskirche versammelt, um sich auf die Ostermontagsdemo in Nürnberg einzustimmen. Ein Auftakt, der in dieser Form zum zehnten Mal stattfand. Mit Blick auf Afghanistan etwa mahnte die Bundestagskandidatin der Linken, Anny Heike: „Ein Krieg bricht nicht aus.“ Jeder Krieg werde moralisch vorbereitet — und somit im Vorfeld gerechtfertigt. Die vielen auch zivilen Todesopfer würden dabei als so genannte „Kollateralschäden“ hingenommen. Heike warnte auch in diesem Zusammenhang vor dem Einsatz unbemannter bewaffneter Drohnen, deren Anschaffung Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) plant. Mit diesen ferngesteuerten Flugkörpern bewege sich der „Krieg der Zukunft auf Computerspielniveau“, kritisierte die Linken-Sprecherin, die den sofortigen Stopp aller Auslandseinsätze der Bundeswehr forderte sowie ein striktes Verbot jeglicher Rüstungsexporte: „Keine Waffen, keine Soldaten, kein Geld für alle Kriege dieser Welt.“

Auch der Grünen-Landtagskandidat Norbert Schikora prangerte „Joystick-Krieger und ferngesteuerte Drohnen“ an. Der Betreiber einer philosophischen Praxis zitierte in diesem Kontext Albert Einstein: „Man kann den Krieg nicht humanisieren, man kann ihn nur abschaffen.“ Abgeschafft gehören nach Schikoras Überzeugung auch Atomwaffen — „nicht in ferner Zukunft, sondern jetzt“.

Krieg sei „ein Armutszeugnis für jede Gesellschaft“, sagte Aydin Kaval, Vize-Vorsitzender des türkisch-islamischen Kulturzentrums ditib: Krieg könne keine Lösung sein. Denn im Krieg werde Hass gesät und das mache — unabhängig vom Glauben der Menschen — ein Miteinander hernach unerträglich.

Mit Blick auf neonazistische Umtriebe in Deutschland und Fürth, appellierte Kaval aber auch, den Frieden in der Gesellschaft zu wahren und dazu bundesweit ebenso wie hier in Fürth gegen Rassisten vorzugehen. SPD-Stadtrat Rudi Lindner sah das genauso: „Jeder Einzelne von uns muss den braunen Rattenfängern entgegentreten, egal, ob am Arbeitsplatz oder am Fußballplatz.“ Denn: „Wir wollen eine Welt ohne Rassismus, Neonazis und Militarismus, ohne Ausgrenzung, Faschismus und Krieg.“

Berichterstattung zum Ostermarsch im Nürnberger Lokalteil unserer Printausgabe.

 

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