Public Viewing in Langenzenn: Bringt die WM Ärger?

14.6.2018, 21:00 Uhr
Public Viewing in Langenzenn: Bringt die WM Ärger?

© Foto: Frank Leonhardt/dpa

Baurechtlich darf der Biergarten ZennOase nur bis 22 Uhr geöffnet sein. Unlängst jedoch trat eine gesetzliche Verordnung in Kraft, die es Kommunen erlaubt, Ausnahmegenehmigungen zu erteilen und eine Öffnung bis Mitternacht zu ermöglichen. Schließlich können WM-Spiele in die Verlängerung oder ins Elfmeterschießen gehen und Public-Viewing-Veranstaltungen in Biergärten somit länger dauern. Eine ähnliche Verordnung hatte es bereits zur Europameisterschaft vor zwei Jahren gegeben.

Und so entschied Bürgermeister Jürgen Habel (CSU) im Alleingang darüber, auch der ZennOase eine solche Ausnahmeregelung zu erteilen. Baurechtlich ein ganz normaler und legaler Vorgang, wie die Verwaltung in der Stadtratssitzung mitteilte.

Kritisch zeigte sich Roland Schönfelder (SPD), er verwies auf Bürgerbeschwerden während der EM. Ob man nicht den Biergartenbetreiber, die Anwohner und die Verwaltung an einen Tisch bringen könne, damit nicht wieder ständig die Polizei anrücken muss? Habel verwies auf die Biergartenverordnung, auf die sich der Gastwirt bislang nicht berufen habe, "aus Rücksicht auf die Anwohner": Die würde es ihm ohnehin ermöglichen, eine Stunde länger zu öffnen.

Verwehren mochte die Verwaltung dem Betreiber die Ausnahmegenehmigung wohl auch deshalb nicht, da diesem etwa 7500 Euro an Kosten entstanden seien – durch Ausgaben für Technik, Umbauten und Werbung. In Rücksprache mit dem Gastronomen stellte er seinen Antrag auch erst nach Erlass der Verordnung.

Spätestens bis 22.30 Uhr darf die ZennOase nun in der Vorrunde geöffnet haben, hier beginnen alle Spiele bis auf eines um 20 Uhr. In der Hauptrunde muss der Biergarten definitiv eine halbe Stunde nach Spielende schließen, vermutlich spätestens um 23.15 Uhr. Fünf Minuten nach dem Schlusspfiff, außer bei Partien der deutschen Elf, soll zudem die Übertragung beendet werden.

"Der eine möchte Geld erwirtschaften, der andere will seine Ruhe haben", so Birgit Osswald (CSU), die abschließend feststellte, dass dieser Kompromiss eine gute Lösung sei.

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