Puschendorf: Planungen am Lämmermann-Areal

13.12.2014, 06:00 Uhr
Puschendorf: Planungen am Lämmermann-Areal

© Ralf Jakob

Eigentlich sollte sich nur der Ausschuss mit dem Thema befassen. Aber das Interesse an der Zukunft des Areals ist in Puschendorf sehr hoch, deshalb war der gesamte Gemeinderat bei der Präsentation anwesend. Das Gebäude, das derzeit auf dem Grundstück steht, bietet keinen Nutzen für die Gemeinde und soll einem Neubau weichen. Eventuell wird dies von der Kommune selbst übernommen, darüber besteht aber noch Diskussionsbedarf, noch ist nichts entschieden.

Krainz’ Entwurf sieht im Erdgeschoss des neuen Hauses auf 170 Quadratmetern Gastronomie vor. Davor ist ein Biergarten eingeplant. Für die zweite Hälfte des Erdgeschosses hat eine Landarztpraxis Interesse bekundet, die rund 150 Quadratmeter zur Verfügung hätte.

Geparkt wird laut Plan im Hof, 30 Stellplätze sind hier vorgesehen. Die Parkfläche müsste dort allerdings erweitert werden, denn auch für die Wohnungen sind Stellplätze nötig.

Weiter sind jeweils vier Wohnungen im ersten, zweiten Obergeschoss sowie im ersten Dachgeschoss vorgesehen. Im zweiten Dachgeschoss, das aufgrund der Dachschrägen kleiner ausfällt, kämen nochmals zwei Wohneinheiten hinzu. Insgesamt fänden sich im Neubau also 14 Wohnungen mit Größen zwischen 50 und 60 Quadratmetern. Ob die Wohnungen zum Verkauf oder zur Miete angeboten werden und wie teuer die Miete wäre, dazu gab es noch keine Auskünfte – zu viele Einzelheiten sind bis dato nicht geklärt.

Nur mit Satteldach

Eine Alternative wäre, im zweiten Dachgeschoss Lagerräume einzurichten. „Wenn der Winkel des Daches etwas verändert wird, dann können in der obersten Etage keine Wohnungen entstehen. Um das Gebäude in das Ortsbild zu integrieren, wird es auf jeden Fall ein Satteldach haben, aber Details stehen noch nicht fest“, sagt Krainz.

Bedenken des Gemeinderates, dass durch den Bedarf an Stellplätzen und die Größe des Gebäudes der vorhandene Baumbestand gefällt werden müsse, versuchte Krainz zu zerstreuen. „Die Bäume, die derzeit auf dem Grundstück stehen, sollen auf jeden Fall bleiben. Eventuell werden für den Biergarten sogar noch zusätzliche Pflanzungen vorgenommen“, erklärt die Architektin.

Sollte der Neubau ein reines Wohngebäude werden, will der Gemeinderat seine Zustimmung verweigern, das war bereits angekündigt worden. Dieter Zill versprach jedoch, „für die Gaststätte zu kämpfen“. Man müsse allerdings gut überlegen, welche Art von Gastronomie einziehen solle. „Die bereitgestellte Fläche wäre für ein Stehcafé sicherlich viel zu groß“, sagt Zill. Sollten sich noch ein weiterer Arzt und eventuell ein Einzelhandelsgeschäft für das Gebäude interessieren, bestehe auch die Möglichkeit, das Erdgeschoss mit Gastronomie und Einzelhandel zu belegen und zwei Arztpraxen im ersten Obergeschoss unterzubringen. „Wir sind offen für weitere Interessenten und Vorschläge. Wir haben bisher ja nur einen Vorentwurf für das Gebäude“, sagte Zill.

Offene Diskussion

Simone Krainz hat ihre Entwürfe dem Gemeinderat übergeben, damit auf dieser Grundlage eine offene Diskussion über die Zukunft des Lämmermann-Areals geführt werden kann. Krainz und Zill waren sich mit dem Gemeinderat einig darüber, dass ein Leerstand des Geländes keine Option sein dürfe.

„Sollte unser Vorschlag eine Mehrheit bekommen, werden von Abriss der jetzigen Bebauung bis zur Fertigstellung des Neubaus vermutlich eineinhalb bis zwei Jahre vergehen“, schätzt Zill.

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