Puschendorfs Jugendtreff wird jünger

17.7.2017, 12:00 Uhr
Puschendorfs Jugendtreff wird jünger

© Foto: Jakob

Zu Inhofs Tätigkeit gehört die offene Jugendarbeit in den Gemeinden Puschendorf und Obermichelbach. Das Gros der betreuten Jugendlichen ist heute zwischen zehn und 14 Jahre alt. Nicht selten kommen auch schon Neunjährige, denen sie den Zugang nicht verweigern möchte. Das sei, sagte Hilda Inhof, der generelle Trend in allen kleineren Gemeinden im Landkreis. Lediglich in den größeren Kommunen wie Zirndorf oder Oberasbach sind die Besucher deutlich älter.

Es sind hauptsächlich Jungen, die den Jugendtreff am Montag und Freitag zwischen 14.30 und 18.30 Uhr aufsuchen. Nicht selten kommt es vor, dass mancher Besucher nur eine halbe Stunde vorbeischaut, denn die längere Schulzeit an den Nachmittagen beschränke die frei verfügbare Zeit zu nehmend.

Gemeinschaft leben

Aus diesem Grund wurde der offene Jugendtreff bis zu den Sommerferien nun von Montag auf Dienstag verlegt, um nicht mit Schule oder Sport am Montag zu kollidieren. Im gemeindlichen Jugendtreff, erklärte die Sozialpädagogin, "kann man sich frei bewegen" und immer wieder die Art der Beschäftigung nach eigenem Wunsch aussuchen. Das sei ganz anders als in Familie, Schule oder einer organisierten Freizeitbeschäftigung. Da müssen sich die Jugendlichen immer nach den betreuenden Erwachsenen richten. In der offenen Jugendarbeit lerne man auf lockere Weise, in Gemeinschaft zu leben und demokratische Prozesse zu erproben, sie sei daher sehr wichtig für die Sozialisation des Einzelnen.

Der gemeindliche Jugendtreff in einem Nebengebäude des Rathauses ist nach einem Wasserschaden wieder renoviert und unter Mithilfe der Jugendlichen eingerichtet worden. Neben den "Klassikern" wie Billard, Tischkicker und Tischtennis sind es heute der Computer mit Internetanschluss, Airhockey oder die Playstation, die die größte Nachfrage bei den fünf bis 15 Jugendlichen erzeugt, die im offenen Treff regelmäßig vorbeischauen.

Einen anderen Trend hat die Jugendpflegerin bei der Anmeldepraxis für ihre Ein- und Mehrtagesangebote im Ferienprogramm oder bei Kinder-Aktiv-Wochen und Aktionstagen ausgemacht: Die Verbindlichkeit der Kinder wie der Erwachsenen habe deutlich nachgelassen. Das heißt, viele Veranstaltungen sind durch ganz kurzfristige Absagen oder nicht erschienene Teilnehmer gefährdet. Dabei machen es die Kinder genauso, wie es ihre Eltern zu Hause vorleben und einschätzen, meint Inhof.

Die Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr (kurz FSJ), die es im Jugendtreff von Puschendorf und Obermichelbach bereits seit sieben Jahren gibt und eine deutliche personelle Unterstützung ihrer Arbeit darstellt, ist für das kommende Schuljahr noch unbesetzt, vermeldete die Jugendpflegerin zum Ende ihres Berichts.

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