Quartier der Fürther Waldarbeiter wird aufgemöbelt

27.7.2018, 21:00 Uhr
Quartier der Fürther Waldarbeiter wird aufgemöbelt

© Foto: Thomas Scherer

Wenn in der alten Werkstatt größere Reparaturen an Arbeitsgeräten durchgeführt werden sollten, mussten erst die hier mühsam geparkten Fahrzeuge herausrangiert werden. Jahrelang hat sich Stadtförster Martin Straußberger erfolglos für bessere Arbeitsbedingungen eingesetzt. Weil sich die Hoffnung auf staatliche Zuschüsse für einen Neubau zerschlug, lag das Projekt auf Eis.

Retter in der Not ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft (WBG), die bislang schon die Mietwohnung im Forsthaus betreute. Nachdem die Mieterin ausgezogen ist, reiften Ideen zum Aufmöbeln und Erweitern der Sozialräume im alten Forsthaus.

Zugleich sprang die WBG-Tochter Wohnfürth als Bauherrin für das Technikgebäude ein. In den Baukosten von rund einer Million Euro sind eine Pelletheizung als Ersatz für die alte Flüssiggasheizung, ordentliche Toiletten, die auch den Nutzern der Blockhütte (Grünes Klassenzimmer) zur Verfügung stehen, und zeitgemäße Duschen im Altbau enthalten. Außerdem ein hygienischer Zerlegeraum fürs vom Stadtförster gejagte Wild, das man auf Vorbestellung kaufen kann.

Auf dem planierten und mit Recyclingmaterial aufgefüllten Baugelände – ein ehemaliger Steinbruch – entsteht auf einer Bodenplatte aus Beton ein sogenannter Holzständerbau aus vorgefertigten Teilen. Die mit einem begrünten Pultdach versehene, einstöckige Halle wird mit Lärchenholz verkleidet und soll sich dem denkmalgeschützten Forsthaus besser anpassen als der bisherige Steinbau. Mit einer Einfahrthöhe von drei Metern sind die neuen Garagen für den heutigen Fuhrpark ausreichend dimensioniert. Großgeräte wie der Traktor müssen dann nicht mehr wie bisher bei Wind und Wetter draußen abgestellt werden. Ersatzlos abgebrochen wurden einige Holzschuppen, die als provisorische Lagerräume gedient hatten. Erneuert wird im Zuge der Baumaßnahme auch die Elektroinstallation. Wichtig ist all das nicht nur, um endlich gute Arbeitsbedingungen zu bekommen, sondern auch für die über das geforderte Maß hinausgehende Kreativität der fünf Waldarbeiter.

Davon zeugen viele reizvoll verzierte Ruhebänke und andere Hingucker an den Rastplätzen. Für Rechtsreferent Mathias Kreitinger, der am Mittwoch neben WBG-Geschäftsführer Rolf Perlhofer zum symbolischen ersten Spatenstich gekommen war, ist das Bauprojekt auch deshalb von Bedeutung, weil er in der Stadtförsterei das Aushängeschild für Fürths imageträchtige grüne Lunge sieht.

Viele Attraktionen

Die Entwicklung vom Wirtschafts- zum Erholungswald hat den 560 Hektar großen Forst der Kleeblattstadt zu einem beliebten Freizeitrevier gemacht. Seit 1985 ist er als Bannwald ausgewiesen. Das Wildschweingehege beim Hotel Forsthaus, demnächst auch ein Rotwildgehege bei der Erddeponie, Waldlehr- und Walderlebnispfade, zahllose Wander- und Walkingrouten, Kletterfelsen, die Ausflugswirtschaft Felsenkeller, Weiher und Quellen sorgen für Abwechslungsreichtum. Im Zirndorfer Revier ziehen zudem die Alte Veste und der Kletterwald Weiherhof Besucher an.

Die Freude über den endlich in Angriff genommenen Neubau ist Stadtförster Martin Straußberger anzusehen. Zum diesjährigen Weihnachtsbaumverkauf soll die neue Maschinenhalle jedenfalls schon ein Blickfang sein. Dann kann auch der Frost den Mitarbeitern weniger zusetzen.

Keine Kommentare