Radoki, Jung, Heißmann: Stimmen nach dem Schlusspfiff in Heidenheim

14.5.2018, 08:12 Uhr
Auf der Tribüne in Heidenheim saß auf Einladung der Gastgeber ein Mann in dreifacher Funktion: Janos Radoki war Co-Trainer in Heidenheim, zu Beginn dieser Saison Chefcoach in Fürth und nun, nach seiner Beurlaubung "als Fan von Greuther Fürth im Stadion". Für ihn war das Emotion pur: "Ich bin mit dem Verein im Gründungsjahr in die zweite Liga aufgestiegen und habe mitgefiebert und mich mitgefreut." Der Spielverlauf war nichts für schwache Nerven: "Nach dem 1:1 habe ich nur noch gebetet, dass alles gut wird, denn die Mannschaft war am Limit. An einem Tag ist am Ende alles wunderbar gelaufen. Das war Spannung pur. Es ging einfach ums Überleben."
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Janos Radoki

Auf der Tribüne in Heidenheim saß auf Einladung der Gastgeber ein Mann in dreifacher Funktion: Janos Radoki war Co-Trainer in Heidenheim, zu Beginn dieser Saison Chefcoach in Fürth und nun, nach seiner Beurlaubung "als Fan von Greuther Fürth im Stadion". Für ihn war das Emotion pur: "Ich bin mit dem Verein im Gründungsjahr in die zweite Liga aufgestiegen und habe mitgefiebert und mich mitgefreut." Der Spielverlauf war nichts für schwache Nerven: "Nach dem 1:1 habe ich nur noch gebetet, dass alles gut wird, denn die Mannschaft war am Limit. An einem Tag ist am Ende alles wunderbar gelaufen. Das war Spannung pur. Es ging einfach ums Überleben." © Sportfoto Zink / DaMa

Einen schönen Gruß aus Mainz sendete ein anderer ehemaliger Fürther: Rouven Schröder, Manager beim Erstligisten Mainz 05, hatte seine eigene Klassenerhaltsfeier schon hinter sich. Vor dem Fernseher habe er "mitgefiebert und die Daumen gedrückt". Für ihn ist klar: "Das Kleeblatt gehört in die zweite Liga." Die Tränen in den Augen seines Amtskollegen Rachid Azzouzi und bei Trainer Damir Buric kann er nachvollziehen: "Man weiß, was da von einem abfällt. Das ist so ein Druck, du kannst ja privat und beruflich nicht mehr trennen." Dass mit Braunschweig nun neben Kaiserslautern ein weiteres "Schwergewicht" abgestiegen ist, "das ist schon Wahnsinn". Zumal man in Braunschweig "über Jahre exzellente Arbeit" leiste. In Richtung seines Ex-Vereins Fürth aber richtet er den erhobenen Zeigefinger: "Das war ein Warnschuss!"
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Rouven Schröder

Einen schönen Gruß aus Mainz sendete ein anderer ehemaliger Fürther: Rouven Schröder, Manager beim Erstligisten Mainz 05, hatte seine eigene Klassenerhaltsfeier schon hinter sich. Vor dem Fernseher habe er "mitgefiebert und die Daumen gedrückt". Für ihn ist klar: "Das Kleeblatt gehört in die zweite Liga." Die Tränen in den Augen seines Amtskollegen Rachid Azzouzi und bei Trainer Damir Buric kann er nachvollziehen: "Man weiß, was da von einem abfällt. Das ist so ein Druck, du kannst ja privat und beruflich nicht mehr trennen." Dass mit Braunschweig nun neben Kaiserslautern ein weiteres "Schwergewicht" abgestiegen ist, "das ist schon Wahnsinn". Zumal man in Braunschweig "über Jahre exzellente Arbeit" leiste. In Richtung seines Ex-Vereins Fürth aber richtet er den erhobenen Zeigefinger: "Das war ein Warnschuss!" © Sportfoto Zink / JüRa

Das empfand auch Horst Müller so. Der Wirtschaftsreferent der Stadt Fürth ist schon gespannt auf die Aufsichtsratssitzung der SpVgg, die am Dienstag einberufen wird. "Klar denkt man natürlich voraus, sowas darf sich nicht wiederholen", erzählt er. Doch zumindest am Sonntagabend versuchte er, einfach nur den Klassenerhalt zu genießen. Mit seiner Frau stieß er aufs Kleeblatt an – mit einem fränkischen Rotwein, der bezeichnenderweise den Namen "Allmächd" trägt. Eigentlich, sagt er, "müsste man jetzt eine Ladung Grüner-Bier nach Kiel schicken, weil die sich gegen Braunschweig nicht haben hängen lassen." Das Spiel verfolgte er mit seinem Kleeblatt-Fanclub "Die Konvertierten" in seinem Wohnort Altdorf vor dem Fernseher. Seine Gefühle: "Das Nervenkostüm ist im Eimer." Was aber von dieser Woche hängen bleibe, sei der große Zusammenhalt. Telefonisch hätten sich ehemalige Kleeblättler wie Petr Ruman und Benno Möhlmann gemeldet, "die immer noch alle in Wir-Form vom Verein sprechen. Das ist schon geil."
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Horst Müller

Das empfand auch Horst Müller so. Der Wirtschaftsreferent der Stadt Fürth ist schon gespannt auf die Aufsichtsratssitzung der SpVgg, die am Dienstag einberufen wird. "Klar denkt man natürlich voraus, sowas darf sich nicht wiederholen", erzählt er. Doch zumindest am Sonntagabend versuchte er, einfach nur den Klassenerhalt zu genießen. Mit seiner Frau stieß er aufs Kleeblatt an – mit einem fränkischen Rotwein, der bezeichnenderweise den Namen "Allmächd" trägt. Eigentlich, sagt er, "müsste man jetzt eine Ladung Grüner-Bier nach Kiel schicken, weil die sich gegen Braunschweig nicht haben hängen lassen." Das Spiel verfolgte er mit seinem Kleeblatt-Fanclub "Die Konvertierten" in seinem Wohnort Altdorf vor dem Fernseher. Seine Gefühle: "Das Nervenkostüm ist im Eimer." Was aber von dieser Woche hängen bleibe, sei der große Zusammenhalt. Telefonisch hätten sich ehemalige Kleeblättler wie Petr Ruman und Benno Möhlmann gemeldet, "die immer noch alle in Wir-Form vom Verein sprechen. Das ist schon geil." © Hans-Joachim Winckler

Geil war auch die Stimmung im Fanbus auf der Rückfahrt von Heidenheim. Klaus Kriesch, Mitglied im Fanclub "Anhänger der SpVgg Greuther Fürth", war glücklich und erleichtert zugleich. Jetzt heißt es für ihn erst einmal "tief durchatmen". Es hätte schließlich auch anders ausgehen können, das weiß er aus Erfahrung. "Heute haben wir wirklich gekämpft", lobt er. Das sei leider in der abgelaufenen Saison nicht immer so gewesen. Wobei vor allem der miserable Start mit nur vier Punkten in neun Spielen eine Belastung gewesen sei.
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Klaus Kriesch

Geil war auch die Stimmung im Fanbus auf der Rückfahrt von Heidenheim. Klaus Kriesch, Mitglied im Fanclub "Anhänger der SpVgg Greuther Fürth", war glücklich und erleichtert zugleich. Jetzt heißt es für ihn erst einmal "tief durchatmen". Es hätte schließlich auch anders ausgehen können, das weiß er aus Erfahrung. "Heute haben wir wirklich gekämpft", lobt er. Das sei leider in der abgelaufenen Saison nicht immer so gewesen. Wobei vor allem der miserable Start mit nur vier Punkten in neun Spielen eine Belastung gewesen sei. © Andreas Goldmann

Unter erschwerten Bedingungen hat Oberbürgermeister Thomas Jung die Partie verfolgt: Eigentlich sollte er sich ja auf den Festakt fürs Jüdische Museum konzentrieren. Anschließend ging es gleich weiter, zum BR-Fernsehstudio. Jung saß im Auto, als das 1:1 fiel. "Ich bin fast gestorben vor lauter Zittern und Bangen", sagt er. Am Ende war er: "überwältigt und glücklich". Das Kleeblatt habe schon so oft entscheidende Spiele verloren. Dass es jetzt anders lief, "dass wir mal zu den Glücklicheren gehören", sei eine wichtige Erfahrung. Konsequenzen aus der Saison müsse man ziehen – aber nicht heute: "Jetzt muss man erstmal durchatmen und sich freuen."
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Thomas Jung

Unter erschwerten Bedingungen hat Oberbürgermeister Thomas Jung die Partie verfolgt: Eigentlich sollte er sich ja auf den Festakt fürs Jüdische Museum konzentrieren. Anschließend ging es gleich weiter, zum BR-Fernsehstudio. Jung saß im Auto, als das 1:1 fiel. "Ich bin fast gestorben vor lauter Zittern und Bangen", sagt er. Am Ende war er: "überwältigt und glücklich". Das Kleeblatt habe schon so oft entscheidende Spiele verloren. Dass es jetzt anders lief, "dass wir mal zu den Glücklicheren gehören", sei eine wichtige Erfahrung. Konsequenzen aus der Saison müsse man ziehen – aber nicht heute: "Jetzt muss man erstmal durchatmen und sich freuen." © Sportfoto Zink / WoZi

Auch Volker Heißmann konnte sich nur halb der Partie widmen: Der Entertainer stand auf der Bühne. An allen Türen aber lagen Handys bereit, um den Spielstand zu prüfen. Und der Lichttechniker hatte die Anweisung, den Raum heller zu machen, wenn die SpVgg trifft: "Da gab’s einen Freundenschrei auf der Bühne." Heißmann gehört zu denen, die bis zum Ende nicht wirklich glaubten, dass die SpVgg absteigen würde: "Das Gefühl kennt man einfach nicht."
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Volker Heißmann

Auch Volker Heißmann konnte sich nur halb der Partie widmen: Der Entertainer stand auf der Bühne. An allen Türen aber lagen Handys bereit, um den Spielstand zu prüfen. Und der Lichttechniker hatte die Anweisung, den Raum heller zu machen, wenn die SpVgg trifft: "Da gab’s einen Freundenschrei auf der Bühne." Heißmann gehört zu denen, die bis zum Ende nicht wirklich glaubten, dass die SpVgg absteigen würde: "Das Gefühl kennt man einfach nicht." © Sportfoto Zink / JüRa

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