Rätselraten um Millionenspende an die Stadt Fürth

28.7.2016, 11:18 Uhr
Das Rathaus erwartet einen warmen Geldregen.

© Hans-Joachim Winckler Das Rathaus erwartet einen warmen Geldregen.

Der Oberbürgermeister macht es spannend. Den Namen des Spenders will er selbst auf hartnäckiges Bohren keinesfalls verraten. Erst am Freitag – bei einem Pressetermin – sollen die Medien mehr erfahren. Das aber ist Thomas Jung immerhin zu entlocken: „Es handelt sich um eine bekannte Fürther Persönlichkeit, die uns alle sehr angenehm überrascht hat.“ Angesichts der stattlichen Höhe liegt der Verdacht nahe, dass es sich um jemanden mit unternehmerischem Hintergrund handelt. Laut Jung ist es sogar die erste Millionenspende an die Stadt seit der Einführung des Euro.

Der letzte, der eine Million locker gemacht hat, war dem Rathauschef zufolge noch zu D-Mark-Zeiten der 1989 verstorbene Unternehmer Max Grundig. Mit dessen großzügiger Zuwendung bezahlte die Stadt in den 90er Jahren den Bau des Paradiesbrunnens auf der Kleinen Freiheit. Wie das Rathaus die neue Spenden-Million verwenden möchte, das will Jung ebenfalls erst am Freitag verkünden – und zwar im Beisein des Gönners. Bis dahin bleibt also noch reichlich Zeit, um zu spekulieren.

Nach den Worten des Oberbürgermeisters bekommt die Stadt immer wieder nennenswerte Summen geschenkt. So ließ beispielsweise der Immobilienunternehmer Richard Schönwasser 2009 anlässlich seines 90. Geburtstags 100.000 Euro in eine Stiftung fließen. Das Geld ermöglichte zunächst bedürftigen Kindern die Mitgliedschaft im Sportverein, seit 2011 kommt es dem Ferienprogramm zugute. Ein pensionierter Schulrektor ließ 100.000 Euro für die Ausstattung des neuen Stadtmuseums springen. Die Eckart-Stiftung unterstützte zuletzt mit 250.000 Euro die Einrichtung der Innenstadtbibliothek in der Neuen Mitte, zuvor ermöglichte sie mit 200 000 Euro den Bau des Skater-Park neben der Bezirkssportanlage.

Aufsehen erregte eine Familie aus der Innenstadt, die im Januar 2010 ins Dienstzimmer des Oberbürgermeisters spazierte und Goldbarren auf den Tisch legte: vier Kilo schwer und rund 100.000 Euro wert. So etwas, musste Jung damals einräumen, habe er noch nie erlebt.

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