Riesenspende für den Kampf gegen Brustkrebs

14.3.2008, 00:00 Uhr
Riesenspende für den Kampf gegen Brustkrebs

© Marianne Vordermayr

Mit dem Gerät können kalkartige Veränderungen in der Frauenbrust exakt geortet und ambulant entfernt werden. Der Eingriff dauert nur zwei bis fünf Minuten. Nach den Worten von Prof. Josef Gmeinwieser vom Radiologischen Institut am Klinikum sah das früher noch ganz anders aus: Der Eingriff erfolgte unter Vollnarkose, die Patientin musste im Anschluss fünf Tage im Krankenhaus bleiben und wurde nicht selten für 14 Tage krank geschrieben. Zum Teil blieben unschöne Narben zurück - und das alles, um hinterher vielleicht festzustellen, dass es sich bei den Verkalkungen doch «nur» um gutartiges Gewebe handelte.

Gleich wieder nach Hause

Seit 2004 setzt das Klinikum daher auf moderne Technik und ambulante Operationen. Die Frauen bekommen nach dem Eingriff einen Druckverband und dürfen wenig später wieder nach Hause. «Im Normalfall ist man schon am nächsten Tag wieder einsatzfähig», sagt Gmeinwieser.

Die im Dezember 2006 angeschaffte Anlage, mit der im vergangenen Jahr etwa 250 Frauen behandelt wurden, bringt einen weiteren Vorteil: Verdächtiges Gewebe kann nun millimetergenau lokalisiert werden, um es mit einer Hohlnadel über einen winzigen Hautschnitt zu entfernen. Laut Gmeinwieser blieb dank dieser Vorgehensweise über 100 Frauen mit gutartigen Verkalkungen eine Brust-OP erspart.

Nach seinen Worten verwendet in der Region nur die Uni Erlangen ein derartiges Gerät, das in etwa 200 000 Euro kostet. In Fürth war beim Kauf zunächst das Klinikum in Vorleistung getreten. Jetzt ist das Gerät beinahe komplett über private Mittel nachfinanziert worden. Bereits im Frühjahr 2007 hatten die Gesellschaft zur Förderung des Klinikums Fürth und der Förderverein der Onkologie des Klinikums gemeinsam 42 000 Euro locker gemacht. Jetzt packten sie noch einmal jeweils 50 000 Euro drauf.

Nach den Worten der Vorsitzenden der beiden Fördervereine, Prof. Otmar Stadelmann und dem Mediziner Michael Fink, stammt das Geld überwiegend von Großsponsoren. Dazu kommen die Erlöse aus Aktivitäten der Vereine wie dem Verkauf beim Grafflmarkt oder Tombolas. «Das läppert sich zusammen», so Stadelmann.

Die noch zur endgültigen Finanzierung der Anlage ausstehenden 58 000 Euro wollen die Fördervereine, die sich «keinesfalls als Konkurrenten» verstehen (Stadelmann), auch noch auftreiben. Wer sie dabei unterstützen möchte, kann Spenden auf die unten stehenden Konten überweisen. Laut Fink erkranken in Deutschland jedes Jahr über 60 000 Frauen an Brustkrebs. Inzwischen könne die Krankheit in etwa 70 Prozent der Fälle geheilt werden.

Gesellschaft zur Förderung des Klinikums, Sparkasse Fürth,BLZ 762 500 00, Konto-Nr. 9 581 547. Oder: Förderverein der onkologischen Versorgung am Klinikum, Sparkasse Fürth, BLZ 762 500 00, Konto-Nr. 9 254 806.