Riesiges Becken soll Veitsbronn Schutz bieten

VEITSBRONN - Beim Thema Hochwasserschutz rührt sich eine Menge in der Gemeinde Veitsbronn. Jetzt wird das Konzept durch einen wichtigen Mosaikstein ergänzt: ein neues Regenrückhaltebecken an der Seukendorfer Straße. Es entsteht aktuell im Zuge der Erschließung des Gewerbegebiets "Bruckleite".

Bislang gab es bei Starkregen immer wieder Probleme auf der Seukendorfer Straße. Steine und Schlamm wurden von den angrenzenden Flächen auf die Fahrbahn geschwemmt und machten diese zeitweise unpassierbar. Aufgrund des Gefälles bahnte sich das Wasser seinen Weg ins Tal und damit in die Ortschaft. Die Feuerwehr musste ausrücken und ihre Pumpen anwerfen. Damit soll nun dank des Regenrückhaltebeckens endgültig Schluss sein.

Damit das Becken auch für ein 50-jähriges Regenereignis gewappnet ist, hat man es entsprechend groß dimensioniert. So liegt das Fassungsvermögen bei rund 3700 Kubikmetern. Zum Vergleich: Das Veitsbad hat gerade mal ein Beckenvolumen von 2500 Kubikmetern. Prinzipiell wird das Becken leer sein, weil das Volumen vorgehalten werden muss.

Nur bei Regen wird es sich füllen und das Niederschlagswasser anschließend "gedrosselt in Richtung Vorfluter ableiten", erklärt Bernd Ernst, technischer Leiter des planenden Büros "Gesellschaft Beratender Ingenieure" (GBI) aus Herzogenaurach.

Ein leeres Becken lasse sich einfach besser bewirtschaften. Die Fläche werde auch noch mit Rasen gestaltet und gepflegt, damit kein unschöner Wildwuchs entstehe. "Das Regenrückhaltebecken hat zusätzlich eine ökologische Funktion und kann als Ausgleichsfläche genutzt werden", sagte Bürgermeister Marco Kistner. Und indem es direkt an der Seukendorfer Straße platziert worden sei, bleibe die Sichtachse zur Kirche erhalten. Laut Kistner ist das Becken als Puzzleteil in Sachen Hochwasserschutz enorm wichtig.

Weitere Schritte sind in Vorbereitung. "Die Maßnahmen werden quasi einen Starkregen-Rettungsring um die Gemeinde legen, der die Gefahr des sprichwörtlichen Ertrinkens von Haus und Mensch minimiert", so der Bürgermeister.

In Kombination mit dem genau auf Veitsbronn abgestimmten Frühwarn- und Alarmsystem, das sich bereits im Testbetrieb befinde, werde die Kommune ein Vorreiter im Bereich der Prävention sein.