Risiken durch Hacker

3.7.2016, 21:00 Uhr
Risiken durch Hacker

© Foto: Balandat

Seit knapp einem Jahr läuft der Betrieb im neuen Rechenzentrum des IT-Dienstleisters ODN in Fürth. Auch um das Unternehmen in der Kleeblattstadt bekannter zu machen, veranstaltete ODN nun sein erstes „Datacenter Open House“. Neben Fachvorträgen in einem eigens dafür eingerichteten Auditorium hatte jeder Hersteller einen kleinen Stand, um Gäste zu empfangen.

Andreas Moser von der baramundi software AG aus Augsburg zeigte bei einem Live-Hacking eindrücklich, wie wichtig IT-Sicherheit heute ist. Mit einem frei verfügbaren Programm, etwas Know-How und geschickter Manipulation sei der Zugriff auf fremde Computer und Netzwerke fast zum Kinderspiel geworden. Moser demonstrierte dies am Beispiel einer fingierten Bewerbungsmail an einen Personalchef. Klickt dieser auf den darin enthaltenen Link, der zu den Unterlagen des vermeintlichen Bewerbers führen soll, erhält der Hacker Zugriff auf den kompletten PC. Während Hacker früher oft als Einzelpersonen agierten, gebe es inzwischen unternehmensähnliche Strukturen, die ihre Dienste beispielsweise gegen virtuelle Währungen wie BitCoins anböten. Für Sicherheitslücken beim mobilen Apple-Betriebssystem iOS etwa würden bis zu 250 000 Dollar gezahlt. „Das Geld kommt zum Beispiel von Geheimdiensten“, sagte Moser.

Auf die Gefahr von DDos-Attacken, also die gezielte Überlastung von IT-Infrastruktursystemen, wies Michael Finkenzeller von Level 3 Communications hin. Fachanwalt Wolfgang Schmid klärte derweil über die Risiken auf, die die europäische Gesetzgebung im Bereich des Datenschutzes birgt.

Achim Schäfer von Brocade Communications zeigte, wie sich ein Rechenzentrum virtualisieren und automatisieren lässt. „Ein kleines Rechenzentrum kostet heute um die 250 000 Euro“, berichtete ODN-Vertriebsleiter Norbert Fiebig. Kunden wie der Verlag Nürnberger Presse Druckhaus, der ODN 1997 gegründet hat, haben deshalb längst ihre Rechenzentren zu dem IT-Dienstleister ausgelagert, der über einen weiteren Standort in Nürnberg verfügt.

Über die Server in Fürth laufen Websites wie kicker.de, nordbayern.de und immowelt.de Aktuell sind 22 Angestellte am Hauptsitz in Fürth beschäftigt. ODN hat hier fünf Millionen Euro investiert und eines der modernsten Rechenzentren der Region errichtet. Dessen Energie-Effienz liegt bei einem pPue (Power Usage Effectiveness) von 1,10 und kann im Regelbetrieb mit 87 Prozent Außenluft gekühlt werden. Um das Thema Energieeffizienz am Tag der offenen Tür aufzugreifen, konnten die Gäste ein Tesla P85D-Elektroauto Probe fahren, das als eines der energieeffizientesten Fahrzeuge der Welt gilt.

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