Rugby: Immer mehr Neueinsteiger in Weinzierlein

16.12.2013, 10:39 Uhr
Rugby: Immer mehr Neueinsteiger in Weinzierlein

© Thomas Scherer

Als man im Februar die neue Abteilung ins Leben rief, erschienen gerade mal vier Jugendliche zum ersten Training. Heute sind bereits 25 Rugbyspieler auf dem Gelände des Zirndorfer Sportvereins aktiv. „Das Projekt hat eine sehr schöne Entwicklung genommen“, sagt Abteilungsleiter Wolfgang Bühler und erklärt: „Unsere U16- und U18- Teams haben inzwischen schon genügend Spieler, um selbstständig eine Mannschaft zu stellen. Außerdem verfügen wir in diesem Altersbereich auch über nachhaltigen Zulauf.“

Das ermöglicht den beiden ASV-Teams seit kurzem auch die Teilnahme am Ligabetrieb. In dieser Saison geht es für die Jungen allerdings noch nicht um Platzierungen. „Wir spielen noch außer Konkurrenz, da wir zu spät eingestiegen sind, aber in der nächsten Saison wollen wir um Punkte mitkämpfen“, so Bühler. Auch eine Erwachsenenmannschaft ist künftig denkbar: „Die jetzige U18 soll irgendwann ein Herrenteam werden“.

Sieben statt 15 Spieler

Ebenso wird derzeit mit Projekten am Gymnasium Oberasbach und an der Grundschule in Wintersdorf versucht, noch mehr Jugendliche für den Sport zu begeistern. Ziel ist, demnächst auch in jüngeren Altersklassen Mannschaften stellen zu können, die eigenständig 7er-Rugby spielen. Bei dieser Form des Rugbys, die im Jahr 2016 erstmals olympisch sein wird, agieren die Teams, wie der Name schon vermuten lässt, mit jeweils sieben Spielern. Es handelt sich um eine Abwandlung des 15er-Rugby, das als eine der populärsten Sportarten der Welt gilt.

In Ländern wie Neuseeland, England oder Frankreich hat eine Rugby-WM einen ähnlich hohen Stellenwert wie eine Fußball-WM oder Olympische Spiele. Doch hierzulande ist von der Begeisterung für die durchaus harte, aber sehr faire Sportart, bei der ein eiförmiger Ball als Spielgerät dient, kaum etwas zu spüren.

Die Randsportart in der Region bekannter zu machen ist nicht immer einfach, Unterstützung erhält der ASV Weinzierlein-Wintersdorf dabei aber vom TSV 1846 Nürnberg. Die beiden Trainer Eduard Holhos und Andrew Beazley kommen von dort, außerdem kooperiert man bei vielen Projekten, wie etwa einem Zeltlager im vergangenen Sommer. „Es ging uns dabei um die Idee, Sport und Sprache zu verbinden. Deshalb wurde während des Camps neben Rugby-Training auch Englisch- und Französisch-Unterricht angeboten“, erzählt Bühler.

Reise nach Frankreich

Ein weiteres tolles Erlebnis für die Jugendlichen beider Vereine war die Reise ins französische Städtchen Monistrol. „Wir wollten, dass die Jungs neben dem Sport, der in Frankreich einen ganz anderen Stellenwert hat als bei uns, natürlich auch die Kultur und die Menschen näher kennenlernen. Es entwickelten sich viele Freundschaften, die auch heute noch gepflegt werden“, berichtet Bühler, der die Reise organisierte.

Dass Rugby nichts für schwache Gemüter ist, zeigt die Winterplanung. „Solange der Boden nicht gefroren ist, werden wir draußen auf dem Platz trainieren“, erklärt der Abteilungsleiter. „Wenn das nicht möglich ist, gehen wir eben in die Halle und machen ein bisschen Theorie.“

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