Rutsch-Unfall: Opfer verliert Zeh

Stein - Nach dem schweren Unfall auf einer Rutsche im Freizeitbad "Palm Beach" sind die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft angelaufen. Bis das Gutachten fertiggestellt ist, wird es aber wohl noch mehrere Wochen dauern. Der 23-Jährige, dem beim Rutschen zwei Zehen fast abgerissen wurden, erhebt derweil Vorwürfe gegen das Personal.

Der Unfall ereignete sich am Samstag, den 23. März gegen 19.30 Uhr. Ein 23-Jähriger Monteur aus dem Landkreis Neumarkt benutzte die erst vor kurzem in Betrieb genommene Rutsche Stargate, die über drei parallel verlaufende Röhren verfügt. Im Bereich des Auslaufs der 263 Meter langen Abfahrt blieb der junge Mann plötzlich mit dem linken Fuß in einer Plastikabtrennung zwischen den Röhren hängen. Dabei riss er sich zwei Zehen so gut wie ab, sie hingen nur noch an den Sehnen. Der Verunglückte, der kurz das Bewusstsein verlor, kam ins Süd-Klinikum und wurde notoperiert. Dort konnten ihm die Zehen zwar wieder angenäht werden, inzwischen ist aber klar, dass er mindestens einen verlieren wird.

Der 23-Jährige erhebt inzwischen Vorwürfe gegen das Personal, das seiner Meinung nach den Notruf zu spät absetzte. Er habe lange ausharren müssen, bevor ihn die Feuerwehr von der Unglücksstelle befreite. Der junge Mann will Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung erstatten.

Die Unglücksrutsche bleibt vorerst gesperrt. Ein Gutachter untersucht die Anlage, um zu klären, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Bis das Gutachten fertiggestellt sei, werde es wohl noch mehrere Wochen dauern, sagte Polizeisprecher Robert Sandmann.

Palm Beach-Betreiber Andreas Steinhart zeigte sich betroffen: "Wir bedauern das sehr. Die Rutschen werden täglich überprüft. Wir wollen die Gäste ja verwöhnen, nicht gefährden." Näher wollte er sich zu dem Unfall aufgrund der laufenden Ermittlungen noch nicht äußern.