Sacker Metallgießerei AluTec aus Insolvenz gerettet

22.7.2018, 21:00 Uhr
Sacker Metallgießerei AluTec aus Insolvenz gerettet

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Zu verdanken ist dies dem persönlichen Engagement von Adrian Schiffer, Manfred Grosch und Karlheinz Fritzsche. Sie haben die tief in die roten Zahlen gerutschte Gießerei Strub vom Konkursverwalter Siegfried Beck erworben. Aus Strub wurde AluTec. Schulden hatten in den 90er Jahren zum Untergang des traditionsreichen Betriebs geführt.

Monatelang kein Lohn

Nachdem die Stadtsparkasse den Geldhahn zugedreht hatte, bekamen die rund 140 Mitarbeiter drei Monate lang keinen Lohn. Vergeblich blieben alle Rettungsaktionen, in die auch das Bayerische Wirtschaftsministerium, die IG Metall, Abgeordnete und Fürths Wirtschaftsreferent eingebunden waren. Die drei Führungskräfte verloren in der schier ausweglosen Situation nicht den Mut und glaubten ans Potenzial des Unternehmens, das über solide Geschäftsverbindungen zu Großkunden wie Siemens verfügt.

Mit 25 Mitarbeitern wagten Schiffer, Grosch und Fritzsche am 23. Juli 1998 den Neubeginn. "Die ersten fünf Jahre waren schon verdammt hart", erinnert sich Grosch. Konsequent wurde die Domäne des Sandgussverfahrens ausgebaut und inzwischen komplett überholt. Für 1,2 Millionen Euro wurden neue Geräte zur Bearbeitung und Qualitätskontrolle der Gussteile angeschafft. Eine digitale Röntgenanlage zur Qualitätssicherung, zwei fünf-achsige Fräsanlagen, 3D-Messgeräte und eine eigene Sandaufbereitung gehören zu den Trümpfen der Firma. Die Zusatzausstattungen brächten der Sacker Gießerei Wettbewerbsvorteile, sagt Manfred Grosch, der auch stolz ist, dass die Produktion ohne chemische Zusatzstoffe auskomme.

Rund 80 Mitarbeiter sind im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr etwa mit der Produktion von Ersatzteilen für Containerschiffe, große Baumaschinen und Dieselaggregate zur Stromproduktion unter Extrembedingungen beschäftigt. Die AluTec GmbH stellt zudem Getriebegehäuse für alle in Europa produzierten Hochgeschwindigkeitszüge her. Für die Deutsche Bahn ist sie zertifizierter Ersatzteillieferant. "Der Betrieb läuft solide", sagt Grosch. In die Zukunft blicke er mit großer Zuversicht.

Insgesamt 300 Tonnen Gussteile verlassen im Jahr das Unternehmen an der Boxdorfer Straße. Der Jahresumsatz hat mit rund acht Millionen Euro längst das Niveau vor dem Konkurs deutlich überschritten. Dennoch will die Geschäftsführung von AluTec auf dem Teppich bleiben; Zukunftssicherung durch Bestandspflege laute das Motto. Daneben wolle man am Standort festhalten. Kontinuierlich investiert die GmbH darum in den Unterhalt der Produktionsgebäude auf dem 7000 Quadratmeter großen Areal. Und dem Fachkräftemangel begegnet das Unternehmen durch eigene Ausbildung.

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