Sauna und Hallenbad in Zirndorf schließen

27.4.2017, 11:00 Uhr
Sauna und Hallenbad in Zirndorf schließen

© Archivfoto: Linke

Vom 5. Juni bis voraussichtlich 27. August geht nichts. Die Gründe: routinemäßige Revisionstätigkeiten im Hallenbad und Nacharbeiten, die dort während der Gewährleistungszeit der Sanierungsmaßnahmen erfolgen müssen. So werden etwa die Filter für das Beckenwasser aufgrund der langen Standzeit aufwändig saniert. In der Sauna gibt es routinemäßig ebenfalls einiges zu tun, außerdem soll die Gefälle- und Fliesenproblematik behoben werden. Und es wird ein bislang fehlendes Kalttauchbecken eingebaut, das voraussichtlich 10- bis 15 000 Euro kostet.

Doch selbst, wenn diese Maßnahmen nicht anstehen würden, wäre die Stadt gezwungen, Hallenbad und Sauna während der Freibadsaison vorübergehend zu schließen. Das Personal für den gleichzeitigen Betrieb aller Einrichtungen fehlt nämlich. "Wir bräuchten fünf Angestellte mehr, um Hallenbad, Freibad und Sauna, abgesehen von den Revisionszeiten, das ganze Jahr über öffnen zu können", sagt Bäderleiter Frank Hatzel. Dadurch entstünden wiederum Zusatzkosten. Außerdem sei es mittlerweile ein Problem, überhaupt qualifiziertes Personal zu finden.

Die Sauna jedes Jahr längerfristig dicht machen zu müssen, sei ein untragbarer Zustand, befand SPD-Stadträtin Elke Zahl im Bäderausschuss. Dass man dadurch die Sommersaunierer verprelle, die auf andere Einrichtungen ausweichen würden, gab auch Bürgermeister Thomas Zwingel zu bedenken. "Die gewinne ich im September nicht wieder zurück." Heuer befinde man sich freilich in einer "Ausnahmesituation" aufgrund der nötigen Instandsetzungsarbeiten.

Verkürzung nicht möglich

Die Schließzeit zumindest auf zwei Monate zu verkürzen, wie unter anderem von FW-Stadträtin Elke Eder angeregt, ist Zwingel zufolge "wegen der technischen Gegebenheiten" nicht möglich. Er plädierte allerdings auch dafür, die Sauna in den Folgejahren während der Sommermonate geöffnet zu lassen, dies werde entsprechend geprüft.

Mit den Besucherzahlen der Sauna ist der Bürgermeister bislang nicht zufrieden. "Wir haben uns mehr versprochen", sagt er. So seien seit der Eröffnung am 17. September 2016 bis zum Ende des Jahres lediglich 5998 Gäste gezählt worden. Im letzten vergleichbaren Zeitraum des Jahres 2012 seien es 7640 gewesen. Drastisch eingebrochen sind die Besucherzahlen auch im Hallenbad. Rund 40 Prozent Einbußen sind hier hinzunehmen. Während 2012 rund 142 725 Gäste gezählt wurden, waren es im Jahr 2016 insgesamt 84 277.

Zwingel versuchte, diesen Negativtrend damit zu erklären, dass man die Neuerungen nicht auf den ersten Blick sehe. "Das Bad sieht wie vorher aus, aber der Eintritt ist teurer. Das schreckt viele ab. Anders kann ich es mir nicht erklären." CSU-Stadtrat Udo Nürnberger hingegen ist überzeugt davon, dass die Wiedereröffnung von Bad und Sauna in vielen Köpfen noch gar nicht angekommen ist. "Im Sommer werden wir durch die Schließung noch einmal einen Rückschlag hinnehmen müssen. Dann aber sollten wir in ruhigeres Fahrwasser gelangen", sagte er.

Zwingel erklärte, bis in den Herbst hinein "ein Konglomerat an verschiedenen Ideen" erarbeiten zu wollen, um die Attraktivität der Einrichtungen zu steigern. Denkbar sei, an allen Tagen gleiche Öffnungszeiten anzubieten, außer sonntags. Zudem sollte darüber nachgedacht werden, die SaunaÖffnungszeiten auszudehnen. Denn wer spät aus der Arbeit komme und noch in die an manchen Tagen nur bis 21 Uhr geöffnete Sauna wolle, für den werde es zeitlich knapp.

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