Schach: Erfolgreiche Königsjagd im Jubiläumsjahr

28.7.2016, 21:59 Uhr
Schach: Erfolgreiche Königsjagd im Jubiläumsjahr

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Es gab Zeiten, da musste man sich um den Traditionsverein wirklich Sorgen machen. Es gab nur wenige aktive Spieler, keinen Nachwuchs und sportlich verharrte man im Kreisliga-Nirgendwo. Ein „Tal der Tränen“ nennt es der langjährige Vorsitzende und Jugendtrainer Peter Bauer. Von ehemaliger Größe war weit und breit nichts zu sehen.

Dabei gehörte der SK 1882 Fürth nach der Wiedergründung des Mittelfränkischen Schachverbandes 1946 mit neun Mannschaftsmeisterschaften und dem Aufstieg in die 1963 etablierte „Bundesliga“ auf bayerischer Ebene zu den ersten Adressen. Doch das ist lange her. Erst Mitte 2012 wendete sich das Blatt – mit der Rückkehr des verlorenen Sohnes Wolfgang Heimrath vom Schachklub Zirndorf.

Gemeinsam mit dem im Schulschach engagierten 2. Jugendleiter Jan Jüngling gelang im Herbst 2013 die Wiedergeburt. Mit der Förderung des Nachwuchses begann eine schon unheimlich anmutende Erfolgsgeschichte.

„So nicht geplant“

Bei den Erwachsenen war es neben dem oberligaerfahrenen Wolfgang Heimrath besonders Neuzugang Fabian Eber von den Schachfreunden Wilhermsdorf, der das Vereinsleben bereicherte. In der abgelaufenen Spielzeit gelang dem SG-Flaggschiff in der Kreisliga 1 ein ungefährdeter Durchmarsch. „Das war so nicht geplant, aber es lief optimal,“ sagt Wolfgang Lober, Kapitän des Teams und zugleich Schatzmeister, „wir waren ja erst aufgestiegen.“

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Der Gegenwind in der Bezirksliga 2 wird allerdings nicht schwächer werden. Die zweite Mannschaft hatte sich den Sprung in die Kreisliga 2 fest vorgenommen, auch weil mit Hans Peter Metten (SB Iserlohn) und dem Ehepaar Werner und Ursula Dreiseitel (SC NT Nürnberg) drei Verstärkungen die Aufstellungsprobleme vergangener Jahre vergessen machten. „Ausschlaggebend nach der Auftaktniederlage war der Kampfgeist,“ erklärt Kapitän und 2. Vorsitzender Günther Wolkersdorfer.

In der Kreisliga 4 hatte die dritte Mannschaft eigentlich nur Spielpraxis sammeln wollen. Das 6er Team wurde neu gemeldet und sollte einige Jugendspieler ins Erwachsenenschach integrieren. Unter anderem Joseph Homi. Das Talent besiegte jeden seiner Gegner.

In der Schnellschach-Bezirksliga 2 wurde die SG 1882 Fürth zudem vor kurzem Meister, wobei vor allem ein bärenstarker Wilfried Schulz, der zuvor beim SK Zirndorf den König gejagt hatte, den Aufstieg ermöglichte. In der Jugend verpassten Daniel Vu und seine Mitstreiter nur knapp den Titel in der U20-Bezirksliga 2, während die zweite Jugend mit Spitzenbrett David Tan die Vize-Meisterschaft der Kreisliga 1 schaffte.

Nur die dritte Jugend, in der Kreisliga 2 als Einstiegsmannschaft für die ganz Kleinen angelegt, war das einzige Team, das nicht aufsteigen konnte. Inzwischen sind fast die Hälfte der Mitglieder jünger als 20 Jahre, „und es kommen ständig neue hinzu,“ stellt Jugendleiter Günter Heydt fest.

Nicht ausruhen

Dass man sich nicht auf dem Erreichten ausruhen darf, ist Fabian Eber klar. Deshalb haben er und seine Kollegen in den vergangenen Monaten dafür gesorgt, dass die in Mittelfranken bekannte fünfköpfige Schachfamilie Stohl vom SK Schwabach 1907 gekommen ist. „Vater Peter war in den 90ern schon bei uns.“ In der neuen Saison werden zudem der zugezogene Stefan Walter (bisher DJK Stuttgart-Süd) und Alexej Gets von Noris Tarrasch Nürnberg dazustoßen. Er folgt seiner Tochter Sviatlana Antonava, die seit ihrem Bayerischen U10-Meistertitel zu den größten Talenten im deutschen Mädchenschach gezählt werden kann.

In der kommenden Saison wird es deshalb nach den Worten von Peter Bauer eine neugegründete vierte Mannschaft bei den Erwachsenen und sogar zwei Nachwuchsteams geben. Um die Zukunft der SG 1882 Fürth muss sich derzeit jedenfalls niemand Sorgen machen.

Die SG 1882 trifft sich freitags ab 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Heinrich zu lockeren Partien. Gäste sind willkommen. Das Jugendtraining findet bereits ab 16.30 Uhr statt. Im Internet unter www.sg1882fuerth.de

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