Schäufele-Affäre: Zirndorfer Stadträte erklären sich

30.10.2017, 14:39 Uhr
Das Schäufele gehört zu den Klassikern der fränkischen Küche.

© Katharina Montada Das Schäufele gehört zu den Klassikern der fränkischen Küche.

Eine gemeinsame Presseerklärung aus den Fraktionen CSU, Freie Wähler und Grünen dürfte in Zirndorf eine Seltenheit sein. Diese ist unterzeichnet von den beiden stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CSU Ursel Rauch und Ines Spitzer sowie von den Fraktionsvorsitzenden der Freien Wähler, Marcus Baritsch, und der Grünen, Wolfram Schaa. Mehrere Stadträte hatten in der letzten Stadtratssitzung gefehlt - weil sie sich in einem neu eröffneten Supermarkt mit Schäufele und Kloß stärkten. Da das Gremium damit nicht beschlussfähig war, beendete Bürgermeister Thomas Zwingel die Sitzung.

Der offizielle Empfang zur Supermarkteröffnung habe um 16.30 Uhr begonnen. "Es war absehbar, dass mit einem Ende unter einer Stunde nicht zu rechnen ist", heißt es in der Presseerklärung. Bereits im Vorfeld sei Bürgermeister Thomas Zwingel von den Fraktionen auf den knappen Zeitplan hingewiesen worden.

"Von einem anschließenden Essen war nie die Rede"

Auf Nachfrage der FN stellt Zwingel den Sachverhalt allerdings völlig anders dar. Die Einladung sei ursprünglich auf 17 Uhr terminiert gewesen, er habe darauf mit der Supermarkt-Leitung gesprochen und darum gebeten, die Veranstaltung vorzuverlegen, damit die Stadtratssitzung pünktlich beginnen könne. So einigte man sich auf 16.30 Uhr. "Von einem anschließenden Essen war dabei nie die Rede", sagt Zwingel. Immerhin 14 Stadträte (SPD, zwei CSU, ein Grüner, ein Fraktionsloser) schafften es ohne Essen pünktlich ins den Sitzungssaal.

Die Stadträte, die es vorzogen, im Supermarkt zu bleiben, meinen jedoch, es wäre eine "Fauxpas" gewesen, nach den Reden einfach zu gehen. "Nach dem Motto. Wir sind dann mal weg, wir haben Wichtigeres zu tun."

Letztlich "...wäre es für den Bürgermeister ein Leichtes gewesen, dem Willen der Fraktionen zu folgen..." und den Sitzungsbeginn auf 18 Uhr zu verschieben, heißt es in der Pressemitteilung "So hätte man denjenigen , die etwas für Zirndorf schaffen, die nötige Wertschätzung gezollt, die sie verdient haben."

 

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