Schöner Shoppen und Flanieren in Fürth

1.2.2011, 11:09 Uhr
Schöner Shoppen und Flanieren in Fürth

„Ich bekomme alles, was wir brauchen in Fürth.“ Gabriele Chen-Weidmann (47) zählt auf: „Die Lebensmittel, Klamotten für mich, für die Kinder, für meinen Mann.“ Ihr Outfit für den Empfang stammt zum Beispiel komplett aus der Kleeblattstadt. Nur die Schuhe sind ein Urlaubsmitbringsel. Sie ist also wunschlos glücklich mit dem Einkaufsmekka Fürth? Nun, da wäre doch etwas: „Bei Schuhen vermisse ich eine größere Auswahl, und es wäre schön, wenn man einfach so ein bissel mehr flanieren könnte. Shoppen gehen und vielleicht einen Kaffee trinken, das macht halt Spaß.“

Schöner Shoppen und Flanieren in Fürth

Wolfgang Bauerreiß (50), ehemals „Modehaus Bätz“ und heute mit aktueller Marken-Konfektion im City- Center vertreten, versichert gemeinsam mit seiner Mutter Ilse Bauerreiß (75): „Wir versuchen, soweit wie möglich alles in Fürth zu kaufen.“ Aber: „Man geht auch mal nach Nürnberg, vor allem, wenn es sich um höherwertige Qualität dreht“. Ihre Handtasche, sagt Ilse Bauerreiß, hat sie zum Beispiel in München entdeckt: „Ich bin viel unterwegs, da sieht man halt dieses und jenes.“ Eines liege ihnen beiden allerdings sehr am Herzen: „Wir kämpfen für unser City-Center und den lokalen Fachhandel.“

Schöner Shoppen und Flanieren in Fürth

Neue Hoffnungen auf einen Anstieg der Laden-Artenvielfalt in der Innenstadt nährte gestern beim Jahresgespräch auch das Stadtoberhaupt . Auch wenn Thomas Jung allzu optimistischen Gedanken fürs neue Einkaufsglück in der Kleeblattstadt einen sanften Dämpfer verpasste — die befragten Besucher des Empfangs waren sich einig: Es darf von allem ein bisschen mehr sein.

Schöner Shoppen und Flanieren in Fürth

Es sei zum Beispiel nicht leicht, für ihre zierliche Größe das Passende hier zu finden, sagt Jörne Sprehe vom „Horse Park“. Ihren Hosenanzug kaufte sie etwa in Nürnberg. Die Springreiterin gesteht: „Ich bin ein Fan von Markenklamotten und mag unter anderem die bekannten amerikanischen Sportmode-Labels, die gibt es in Fürth für mich aber leider nicht.“ Für den Normalbedarf sei das Angebot völlig in Ordnung. Außergewöhnliches entdecke sie dagegen in den Nachbarstädten oder am Rand von Reitturnieren, die für die 28-Jährige im Wochentakt in ganz Deutschland anstehen.

Schöner Shoppen und Flanieren in Fürth

Was er anzieht, sagt Lukas Weiß, Schülervertreter am Schliemann-Gymnasium, kommt „immer auf die Situation an: „Ich lege Wert darauf, nicht zu abgeranzt auszusehen.“ Wo er die passende Kleidung findet, weiß der 16-Jährige aus Veitsbronn, genau: „In Nürnberg.“ In Fürth ist ihm das Angebot nicht groß genug, und die Qualität gefällt ihm meist nicht so gut.

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© Hans-J. Winckler

Landrat Matthias Dießl setzt Prioritäten: „Wenn etwas besorgt werden muss, schaue ich zuerst im Landkreis, dann in der Region.“ Und woher stammt zum Beispiel der Anzug, den er heute trägt? „Ich muss leider gestehen, der ist aus Nürnberg — Kleidung kaufe ich öfter dort“, gibt er zu.

Birgit Berlet (35) von A. Berlet Immobilienverwaltung lebt in Erlangen, arbeitet in der Kleeblattstadt und kauft am liebsten hier ein: „Ich finde alles, was ich suche, in Fürth.“ Besonders gern mag sie die diversen modischen Boutiquen und lobt: „Es gibt so viele kleine, feine Läden und Spezialgeschäfte.“ Nein, versichert sie, ihr fehlt in diesem Angebot in Fürth nichts. Und wenn sie einen Wunsch offen hätte, was dürfte es dann sein? „Schön wären es bloß, wenn es ein paar Parkplätze mehr gäbe.“