Schüler aus Veitsbronn und Langenzenn gewürdigt

8.12.2014, 06:00 Uhr
Schüler aus Veitsbronn und Langenzenn gewürdigt

© Foto: privat

„Erinnern ist nicht genug“ – das war der Leitsatz der Preisverleihung. Der Simon-Snopkowski-Preis, 2006 ins Leben gerufen, wird alle zwei Jahre von der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition ausgelobt und würdigt Schulprojekte, die sich mit der Erforschung jüdischer Geschichte in Bayern und des Holocausts beschäftigen.

Schüler der 9. Abschlussklasse aus Langenzenn und Veitsbronn befassten sich mit einem schwierigen Thema und gestalteten dazu eine Ausstellung: „Allein in der Fremde, oh, wie tut das weh!“ lautete der Titel. Dabei ging es um die jüdischen Kindertransporte nach England in den Jahren 1938 und 39. Rund 10 000 jüdische Kinder aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei entkamen der Deportation in ein Vernichtungslager, weil sie ganz alleine zu fremden Familien nach England geschickt wurden. Für die meisten war es ein Abschied ohne Wiedersehen.

Gemeinsam mit ihrem Lehrer, Schulleiter Udo Sponsel, entwickelten sie das Ausstellungskonzept. Dabei gelang es den engagierten Schülern, Kontakt mit der Zeitzeugin Hedy Epstein aufnehmen. Die Schüler luden dank großzügiger finanzieller Unterstützung durch den Förderverein Hedy Epstein zur Eröffnung ein und baten sie, ihre persönliche Geschichte zu erzählen.

Die Jury war von der qualitätvollen Arbeit sehr beeindruckt. Schüler, Lehrer und weitere Ehrengäste waren daher zu einem Festakt nach München geladen. Die Mittelschule teilt sich den zweiten Preis mit dem Rhön-Gymnasium Bad Neustadt. Der erste Preis ging an das Werdenfels-Gymnasium Garmisch-Partenkirchen.

Beeindruckende Präsentation

Auf der Bühne präsentierten die Schüler und ihr Lehrer ihre Ausstellung. Sie machten deutlich, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, um rassistischen und fremdenfeindlichen Tendenzen entschieden entgegentreten zu können.

Beim anschließenden Empfang erhielten die Schüler viel Zuspruch, auch von der diesjährigen Ehrenpreisträgerin, Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

Die Wanderausstellung aus Veitsbronn und Langenzenn steht allen interessierten Schulen zur Verfügung und kann über das Sekretariat unter der Telefonnummer (09 11) 75 17 76 ausgeliehen werden.

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