Schwanengesang zur Bibertbahn

15.10.2012, 13:00 Uhr
Schwanengesang  zur Bibertbahn

© Winckler

Allen voran stellvertretender Landrat Franz X. Forman (FW): Er versuchte noch einmal, Kritikpunkte am Konzept des Trasseninvestors RSE (Rhein-Sieg-Eisenbahn) zu entkräften. „Wenn ich daran denke wie wir die U-Bahn betrachtet haben und dagegen die Bibertbahn, dann muss ich sagen, ist der Kreistag mit sehr unterschiedlichem Herz-Engagement herangegangen“, so die Bilanz des Bibertbahn-Verfechters.

Das letzte Aufgebot kam von den Grünen im Kreistag. Sie hatten einen zehn Punkte umfassenden Antrag formuliert, in dem die Reaktivierung durch das Privatunternehmen RSE unterstützt wurde. Grünen-Fraktionsvorsitzender Norbert Schikora ergänzte, der Antrag solle zeigen, auf was man sich einlasse, wenn man sich für die Wiederherstellung der Linie ausspreche. Der Grünen-Antrag hatte keine Mehrheitschancen.

Nur Umsteiger

Schon von Beginn an gab Landrat Matthias Dießl die Marschrichtung vor: „Wir sollten das Thema zu den Akten legen.“ Als Grund nannte er „unkalkulierbare Risiken“ für den Landkreis. Auch die Rechenspiele über potenziell hohe Fahrgastzahlen akzeptierte der Landrat nicht: „Hier wird versucht, etwas schönzureden.“ Kaum neue Nahverkehrsnutzer würde die Bahn gewinnen, sondern nur Umsteiger vom Bus auf den Zug.

Klar war auch die Ansage von Zirndorfs Bürgermeister Thomas Zwingel (SPD): „Der Worte sind genug gewechselt. Wir haben alle Möglichkeiten der Realisierung geprüft.“ Und weiter: Man könne sowieso kein Verkehrssystem gegen den größten Partner im VGN durchsetzen. Bekanntlich hat die Stadt Nürnberg die Reaktivierung der Bibertbahn schon immer abgelehnt.

Am Ende der Debatte fanden sich nur zwölf Kreisräte, vorwiegend aus den Reihen der Freien Wähler und Grünen, die die Reaktivierung der Bibertbahn unterstützen. Der Rest sagte Nein zu dem lange diskutierten Nahverkehrsprojekt. „Jetzt haben wir das letzte Mal darüber geredet“, ob wahr wird, was Kreisrat Günter Gabsteiger (CSU) sagte, ist offen. Denn die Trasse der Bibertbahn bleibt weiter als Nahverkehrsstrecke gewidmet und kann somit nicht dauerhaft überbaut oder anderweitig genutzt werden.

 

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