Schwere Tumulte im Gerichtssaal

Nürnberg/Fürth - Im Prozess gegen den U-Bahn-Schläger aus Fürth ist es am Donnerstag zu schweren Tumulten gekommen. Bei den Auseinandersetzungen mit der Polizei seien zwei Zuhörerbänke aus ihrer Verankerung gerissen und mehrere Türen beschädigt worden, berichteten Augenzeugen.

Vertreter der linken Szene hätten mehr als eine halbe Stunde lang lautstark dagegen protestiert, dass der Vorsitzende der Schwurgerichtskammer Plätze für zu spät
zurückkehrende Rechte freihalten wollte.  Dagegen hatten Linke mit minutenlangen Sprechchören wie „Nazis raus“ und „Kein Platz für Nazis“ protestiert. Das Gericht hatte
daraufhin den Saal räumen lassen.

Randalierende Zuhörer, die sich geweigert hätten, den Saal zu verlassen, seien von Polizisten aus dem Saal getragen worden. Mehrere Protestierende seien des Hauses
verwiesen worden, hieß es. Am Nachmittag sei in dem mehrtägigen Prozess die Zeugenvernehmung wieder fortgesetzt worden, Zuhörer waren wieder zugelassen. 

Vor dem Schwurgericht des Landgerichts Nürnberg-Fürth muss sich ein 24 Jahre alter Neonazi aus Fürth  wegen versuchten Totschlags verantworten. Er soll Ende April 2010 einen der linken Szene zugerechneten, damals 17 Jahre alten Jugendlichen in der U-Bahn-Station Plärrer brutal zusammengeschlagen haben.