Schwieriges Terrain

27.2.2015, 10:43 Uhr

Nicht nur, dass jeder meint, er könne über sie herziehen: Verspätungen, hohe Fahrkarten-Preise, mauer Service. Nein, jetzt machen ihr auch noch die für ihren viel schlechteren öffentlichen Personennahverkehr bekannten Briten Konkurrenz.

Vielleicht befindet sich das bundesdeutsche Unternehmen in einer depressiven Grundstimmung, alle haben zu nichts richtig Lust. Sogar bei den Lokführern ist die latent vorhandene Streikbereitschaft nur kurz aufgeflackert, die Aussichten erscheinen düster.

In so einer angespannten Lage schleichen sich gern einmal Fehler ein. So wendet sich die DB Netz vertrauensvoll an die „Stadt“ Roßtal. Zwar hatte der Ort 1328 schon einmal die Stadtrechte, doch historisch verbürgt ist definitiv: Ein Bahnanschluss existierte damals noch nicht. Heute als Marktgemeinde hingegen kann Roßtal auf sage und schreibe drei S-Bahn-Haltepunkte auf seinem Territorium verweisen, bekanntlich mehr als so manche Stadt.

Markt, vielmehr Marktgemeinde, Ort, Dorf, Klein- und Großstadt, Mittel- und Unterzentrum oder Kommune — da soll die DB Netz noch durchblicken. Nürnberg etwa, wohin die Roßtaler Bahn fährt, ist ganz klar Großstadt. Auch Fürth — Roßtaler mit diesem Ziel könnten am Bahnhalt Stein, der allerdings auf Nürnberg Stadtgebiet zu finden ist, in den Bus umsteigen — gilt als Großstadt, allerdings mit der Einschränkung klein.

Die Kleeblattstadt ist hingegen wiederum deutlich größer als Arnis in Schleswig-Holstein. Mit 283 Einwohnern und einer Gesamtfläche von 4,5 Hektar ist das die kleinste Stadt Deutschlands. Arnis hat überhaupt keinen Bahnanschluss. Wenigstens dort hat die DB Netz keine Probleme.

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