Seukendorfer wagen Blick in die Zukunft

12.5.2016, 06:00 Uhr
Seukendorfer wagen Blick in die Zukunft

© Petra Fiedler

Dass Seukendorf, trotz der Nähe zum Großraum, noch ländliche Prägung hat, dokumentierten die beteiligten Planer. Kristina Vogelsang und Thomas Schwarzmann arbeiten im Auftrag des Amtes für ländliche Entwicklung in Ansbach.

Ihre Aufgabe war es, eingangs den Status quo der Gemeinde zu beschreiben. Das Gleiche tun sie auch in Puschendorf, Obermichelbach, Tuchenbach, Veitsbronn, Langenzenn und Wilhermsdorf. In Seukendorf zählen sie zu den Stärken Kulturgüter wie die Wehrkirche, attraktive Veranstaltungen wie zum Beispiel den Mittelaltermarkt oder eine gute Nahversorgung mit Lebensmitteln.

Auch das funktionierende soziale Miteinander bei der Kinderbetreuung, in der Gemeindebücherei oder beim Familienbündnis „Wir für alle“ wurde erwähnt. Nicht zuletzt hat der Ort eine positiv bewertete Gastronomie.

Dennoch gibt es nach Meinung der Planer auch genügend Potenzial, das in Seukendorf noch zu entwickeln sei. Dazu gehört etwa das Angebot von gewerblichen Übernachtungsmöglichkeiten. Thomas Schwarzmann von SK Standort und Kommune sieht darin eine Chance: „Durch die gute Verkehrsanbindung kann auch an Messegäste vermietet werden“.

Auch sieht der Planer Möglichkeiten, die landwirtschaftlichen Direktvermarkter in ein besseres Licht zu rücken: „Da bräuchte es ein gemeinsames, über die Gemeindegrenzen hinausgehendes Konzept“.

Alternative Wohnformen

Wo aber klemmt es in Seukendorf? Es gibt kaum Mietwohnungen, wie Kristina Vogelsang vom gleichnamigen Planungsbüro betonte. Chancen sieht sie in der Entwicklung alternativer Wohnformen, wie sie beispielsweise für Singles und Senioren attraktiv und notwendig wären. Den Leerstand innerörtlicher Gebäude, darunter auch Scheunen, wohnbaulich zu nutzen, könnte durchaus eine Zukunftsaufgabe in der Gemeinde sein.

Die Parksituation im Dorf-Zentrum, aber vor allem der Durchgangsverkehr und auch der Zustand der Straßen, kristallisierten sich schnell als kritische Punkte heraus. Um Abhilfe zu schaffen, verspreche der Schulterschluss mit anderen Gemeinden mit Sicherheit eher Erfolg als ein Alleingang, zeigten sich die Planer abschließend bei ihrer Präsentation überzeugt.

Dass kein Allgemeinarzt mehr im Ort arbeitet und für die jungen Erwachsenen nichts los sei, dass es keine Tagesbetreuung für Senioren gebe und Neubürger besser eingebunden werden sollten, wurde vielfach angemerkt.

Auch ist erkennbar, dass im Ort nicht ausgebildet wird, dass Flächen für neues Gewerbe fehlen. Auf der Wunschliste stehen aber auch Einrichtungen, die das Leben in Seukendorf noch attraktiver machen könnten: ein Wochenmarkt, ein Vollsortimenter im Ortskern, ein Grillplatz und die Möglichkeit zu Campen, ob im Zelt oder im Wohnmobil.

Die Ergebnisse aus der Seukendorfer Ilek-Auftaktveranstaltung werden im nächsten Schritt in der sogenannten Lenkungsgruppe, der die sieben Bürgermeister der Zenngrundgemeinden angehören, ausgewertet. Dann kann auch entschieden werden, was als individuelle kommunale Aufgabe oder als Projekt für die gesamte Zenngrundallianz angepackt werden soll.

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