Sicher über die Straße

18.6.2014, 13:00 Uhr
Sicher über die Straße

© Jean-Pierre Ziegler

Günther Wölfel, der in Heinersdorf zu Hause ist, kennt das Problem zur Genüge: Vor zehn Jahren war er in einen Auffahrunfall auf der Staatsstraße 2252 verwickelt, als er nach Heinersdorf abbiegen wollte. Seit sechs Wochen ist er nun dank Tempo 70 sicherer unterwegs: „Dadurch hat sich die Verkehrslage gebessert“, sagt der 62-Jährige.

Trotzdem machen sich die Heinersdorfer für mehr Schutz stark. Zwar hat das Bauamt die Lage mit der Geschwindigkeitsbegrenzung bereits etwas entschärft. Dennoch bleibt die Überquerung der Fahrbahn in den Augen der Bürger tückisch. Täglich rauschen 11 500 Fahrzeuge durch die Ortschaft zwischen Langenzenn und Wilhermsdorf — der bayernweite Schnitt auf Staatsstraßen liegt bei 3800.

Anwohner Reinhard Gsänger bekräftigt: „Ständig passieren hier Beinahe-Unfälle, wenn Autofahrer von Fußgängern überrascht werden, die über die Straße gehen.“ Für viele ist das aber notwendig, um zur Bahnstation nach Laubendorf zu kommen. Die Bürger wendeten sich mit ihrem Wunsch an den CSU-Landtagsabgeordnete Hans Herold. Der war begeistert vom regen Interesse der Anwohner, als er sich mit ihnen vor einem Monat zum Gespräch traf. Für ihn war daraufhin klar, dass eine Querungshilfe notwendig sei.

Dem stimmt auch der Fürther Landrat Matthias Dießl zu: „Es ist wichtig, die Sicherheit der Fußgänger zu verbessern.“ Er unterstützt den Vorschlag von Rainer Popp, stellvertretender Leiter des Staatlichen Bauamtes Nürnberg, an dem durch Heinersdorf verlaufenden Abschnitt der Staatsstraße 2252 eine Querungshilfe zu bauen.

„Wir planen eine Verkehrsinsel zwischen beiden Fahrtrichtungen“, sagt Popp. Allerdings sei das Vorhaben baulich nicht einfach: Durch die Insel in der Mitte der Fahrbahn müssen die beiden Spuren nach außen verbreitert werden, dieses Stück Land muss der Eigentümer erst einmal zur Verfügung stellen. „Das ist momentan die Gretchenfrage.“

Auch muss der Boden neben der Straße angeglichen werden, um eine barrierefreie Überquerung zu ermöglichen. Es bleibt viel zu tun – Popp erwartet die Fertigstellung zum ersten Halbjahr 2015. Die Kosten schätzt er auf 80 000 Euro. Reinhard Gsänger ist jedenfalls glücklich und meint: „Es kann uns nichts Besseres passieren.“

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