Sorge über Stillstand auf Großbaustelle

21.2.2014, 06:00 Uhr

100 Eigentumswohnungen möchte die Nürnberger Project-Immobilien AG auf dem 15000 Quadratmeter großen ehemaligen Sportgelände des ASV am Stadtwald errichten. „Stadtwald-Gärten“ heißt das Vorhaben. Im ersten Abschnitt ist mit dem Bau von 41 Wohnungen längst begonnen worden. Als der Baubeginn mit einer Spendenübergabe an Fürther Vereine im November gefeiert wurde, waren die Häuser bereits weit über den Keller hinaus gediehen. Seither hat sich jedoch nicht mehr viel getan.

Wie Marketingmanager Michael Engelhardt auf Anfrage der Fürther Nachrichten versichert, sei der für Anfang 2015 vorgesehene Bezugstermin aber nicht gefährdet. Die Pause auf der Baustelle ist nach seinen Worten einem „Wechsel der Gewerke“ geschuldet, wie die Wachablösung der Handwerksfirmen genannt wird. Probleme habe allenfalls das lange Warten auf den Baubeginn bereitet.

Von einer Einstellung des Baus ist auch der Leiterin der städtischen Gebäudewirtschaft, Christine Lippert, nichts bekannt. Die Stadt jedenfalls habe keine verfügt und gegen eine Baupause habe man allenfalls nach jahrelangem Stillstand mit sicherheitsgefährdenden Folgen eine Handhabe.

Nicht zum ersten Mal sorgt der zögerliche Fortschritt auf einer Baustelle von Project-Immobilien für Verunsicherung. Bereits 2012 war vermutet worden, dass die Firma in Schwierigkeiten stecke, weil die Bebauung des Krugmann-Areals an der Herrnstraße auf sich warten ließ. Hier hatte sich die Genehmigung für die insgesamt sieben Gebäude der „Herrnhöfe“ mit 133 Wohnungen verzögert. Nun wird der erste Bauabschnitt mit 34 Wohnungen laut Engelhardt bezugsfertig und der zweite mit 30 Wohnungen in Angriff genommen.

Viel Konkurrenz

In den Wohnbauaktivitäten der Konkurrenz auf dem nicht weit entfernten alten Tucher-Areal sieht der Marketingmanager keine Erschwernis. Schließlich seien die dortigen Wohnungen viel teurer und auf eine andere Käuferschicht zugeschnitten. Anders nimmt sich die Situation im Stadtwesten aus. Hier macht P&P mit der Bebauung des Grundigparks am Europakanal mächtig Druck. Unweit der Heilstättenstraße entstehen auf 16000 Quadratmeter 230 Wohnungen.

Schlagzeilen machte das Großprojekt zuletzt durch das illegale Fällen zahlreicher geschützter Bäume am Waldrand. Während die Stadt hier eine Bebauung unmittelbar am Waldsaum zugelassen hat, muss an der Heilstättenstraße ein Sicherheitsabstand von 25 Metern eingehalten werden.

Schon 2011 ist der Boden des ehemaligen Sportgeländes untersucht worden. Nach den Erfahrungen der Sportler war die aus dem Stadtwald kommende Feuchtigkeit schon immer ein Problem. Dass auch auf der Baustelle mit dem Nass gekämpft wird, zeigen die Schlauchleitungen, mit denen Wasser aus dem Rohbau zu den Gullys am Straßenrand geführt wird.

Doch laut Engelhardt bereitet die Feuchtigkeit keine unüberwindbaren Schwierigkeiten. Eilig hat es der Bauträger gleichwohl nicht. Die Vermarktung des zweiten Bauabschnitts mit 51 Wohnungen steht nämlich noch aus. Die Situation auf der Baustelle an der Heilstättenstraße hat Anlieger auch am Rande der jüngsten Versammlung des Vereins „Rettet Fürberg“ beschäftigt, bei der einmal mehr die Notwendigkeit einer Bebauung von 120000 Quadratmeter am Nordrand Oberfürbergs mit 300 Wohneinheiten in Frage gestellt wurde.

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