Spannende Natur vor der Haustür

2.8.2015, 21:00 Uhr
Spannende Natur vor der Haustür

Eine Ausnahme von der Regel „Nur einheimische Arten“ gibt es in der Steiner Einrichtung: Die Landschildkröten stammen ursprünglich aus Griechenland, fühlen sich aber offenbar auch im Rednitzgrund so wohl, dass sie sich munter vermehren. Babyschildkröten werden deshalb zum Verkauf angeboten. Aufregung kommt unter den Beobachtern auf, als eines der kleinen Reptilien auf den Rücken fällt. Verzweifelt strampeln die winzigen Beinchen in der Luft. „Schafft sie das von alleine?“ sorgt sich ein Besucher, während die NHG-Fachleute gelassen bleiben.

Spannung herrscht auch während einer Führung zum Thema einheimische Reptilien, schließlich geht es gerade um Schlangen, genauer gesagt um eine Äskulapnatter. Schirmer holt sie aus ihrem Terrarium heraus, legt sie um seine Hände – und gibt Entwarnung: Sie ist zwar die größte in Deutschland vorkommende Schlange, gleichzeitig aber völlig harmlos. Das zu betonen ist ihm besonders wichtig. Ihre Pupillen sind rund, während die von giftigen Schlangen meist schlitzförmig sind – zur Unterscheidung empfiehlt sich also ein tiefer Blick in die Augen.

Elefant statt Laubfrosch

Aufklärungsarbeit wollen die Naturfreunde der NHG mit ihrem Sommerfest leisten, das in diesem Jahr ganz im Jubiläum der 1925 eröffneten Anlage steht. Die verschiedenen Abteilungen präsentieren sich mit Führungen, Infoständen und vielem mehr. Die Menschen können sich über die einheimische Flora und Fauna informieren. Erhofft wird ein gewisser Sensibilisierungeffekt, denn: „Kinder kennen heute eher einen Elefanten als einen Laubfrosch“.

In diesem Sinne lässt sich im hinteren Teil des herrlich verwunschenen und idyllischen Areals erfahren, dass heutzutage in Städten oftmals mehr Fledermäuse als auf dem Land leben. Der Grund dafür? In Zeiten von „Ackerwüsten“ und „Wirtschaftswäldern“ sind dort mehr alte Großbäume mit Höhlen vorzufinden. Als „aktive Naturschützer“ (Schirmer) weisen die NHG-Menschen auf genau solche Sachverhalte hin, setzen aber auch ganz praktisch eigens gezüchtete Laubfrösche in der Wildnis aus.

Bei aller Bildungsarbeit – das Freigelände ist seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel von Schulklassen – darf natürlich der Spaß nicht zu kurz kommen: Mikroskope und Lupen laden insbesondere die Kleinen zu eigenen Entdeckungen ein, wenn sie nicht gerade mit großer Ausdauer über das Gelände tollen. Währenddessen genießen die Erwachsenen das Wochenende bei Speis und Trank oder informieren sich an Schautafeln über die traditionsreiche Geschichte des Areals.

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