SpVgg: Hack redete ungern über die Vorsaison

25.11.2015, 10:50 Uhr
SpVgg: Hack redete ungern über die Vorsaison

© Foto: Zink

Vereinspräsident Helmut Hack hielt sich diesmal auffallend kurz in seinem Rückblick auf die abgelaufene Saison, an die er gar nicht gerne denkt. Es fielen die Wörter „grausam“, „Schmerzen“ und „noch nie erlebt“. Er begann seine Rede mit einer Entschuldigung, dass erneut die Profimannschaft nicht anwesend war.

Man habe am Sonntag entschieden, sie nach dem anstrengenden Spiel in Heidenheim regenerieren zu lassen. Dafür saß Trainer Stefan Ruthenbeck mit Manager Michael Mutzel und Sportdirektor Martin Meichelbeck im Publikum. Den Vestenbergsgreuther Bürgermeister Helmut Lottes begrüßten die Kleeblatt-Mitglieder mit wohlwollendem Klopfen auf den Tisch.

Nicht auf sich sitzen lassen wollte Hack die Kritik einiger Fans nach Saisonschluss, als am Stadionzaun ein Banner mit der Aufschrift „Nichts erreicht, nur verhindert – Vereinsstrukturen überdenken!“ hing. Er erwiderte am Montagabend im VIP-Gebäude des Ronhofs: „Gerade unsere Strukturen waren es, die uns dahin gebracht haben, wo wir heute sind.“

Die 2003 ausgegliederte Fußball-KG werde für ihr Organigramm von vielen anderen Zweitligakonkurrenten beneidet. Der zurückgewonnene „Glauben“ an die eigene Stärke gebe dem Management Recht. Zumindest die Anwesenden unterstrichen den Rückhalt unter den aktuell 2493 Mitgliedern der Spielvereinigung. Sie entlasteten den Vorstand einstimmig, nachdem das Zahlenwerk des Vereins vorgelesen worden war.

Personalkosten senken

Ein erfreuliches Thema war der Zuschauerschnitt von 11 719 in der Saison 2014/15, ein Riesenunterschied zu 2010, als er bei der Hälfte lag. Dennoch forderte Hack: Die Zahl müsse weiter ansteigen, gleichzeitig noch mehr Geld über Spielerverkäufe hereinkommen und Personalkosten müssten sinken. Denn ab 2016 gelte es, Investitionen von 800 000 bis 900 000 Euro pro Jahr zu stemmen.

Den Fahrplan für den Umbau des Stadions rief Schwiewagner in Erinnerung: Im Februar soll die alte Haupttribüne abgerissen werden und Abschnitt eins des neuen Bauwerks zur Saison 2016/17 zumindest Sitzplätze bieten, der Innenausbau laufe weiter. „Ich kann nur bitten: Wirken Sie auf alle Anwohner ein, damit hier nichts Unvorhergesehenes passiert“, appellierte der Vizepräsident. Denn sobald die Baugenehmigung erteilt ist, gibt es eine Frist für Klagen. Bislang äußerten sich die Ronhofer positiv gegenüber der Spielvereinigung. Was die Anwesenden umtrieb, trugen sie in wenigen Fragen vor.

Bei wem liegen nach der Gründung der Sportstätten Ronhof Fürth GmbH die Vermarktungsrechte des Stadionnamens, wollte einer wissen. „Sie bleiben bei der Fußball-GmbH & Co. KG“, antwortete Schwiewagner. Ein anderer bat darum, den „hohen“ Bierpreis von 3,90 Euro an Spieltagen der ersten und zweiten Mannschaft „zu überdenken“.

Hack antwortete: „Das ist nachvollziehbar. Es soll so sein, dass die Leute sagen: Da gehe ich gerne her, und das kann man sich leisten.“ Den Preis legt allerdings die Catering-Firma Aramark fest. Die Frage, ob Bayerns Finanzminister Markus Söder neben dem Angebot, mit „Lotto Bayern“ die Namensrechte am Frankenstadion zu erwerben, auch wegen des Ronhofs angefragt habe, erwiderte Schwiewagner mit einem deutlichen „Nein“.

Ein Mitglied vermisste bei den Ausführungen von Hack und Schwiewagner den Dank an den Stadtrat, da er mit Steuergeld und Bürgschaften den Stadionumbau ermöglichte. Schwiewagner holte das eiligst nach: „Wir sind uns bewusst, dass wir der Stadt zu Dank verpflichtet sind.“ Kurt Georg Strattner, Vorsitzender des Ehrenrats der Spielvereinigung, ergänzte: „Wir sind dankbar. Aber wir brauchen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen. Die Stadt kriegt von uns mehr, als sie uns gibt.“

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