SpVgg-Puzzle: Wer macht beim Jahn den Wittek?

2.11.2017, 16:36 Uhr
SpVgg-Puzzle: Wer macht beim Jahn den Wittek?

© Zink

Es hat in dieser Saison schon etliche Auswärtsfahrten gegeben, die die Spielvereinigung unter deutlich unangenehmeren Vorzeichen antreten musste als die zu Jahn Regensburg am Samstag (Anpfiff 13 Uhr). Der 2:1-Sieg gegen Sandhausen am vergangenen Wochenende hat die prekäre Lage beim Kleeblatt etwas entspannt, in die Oberpfalz werden das Team zudem voraussichtlich 1200 Fans begleiten.

Andererseits ließ Fürth in dieser Saison bislang jede Konstanz vermissen. Schon zweimal ist die Spielvereinigung nach Heimsiegen – gegen Düsseldorf und Aue – hoffnungsfroh in die Fremde aufgebrochen, um enttäuscht heimzukehren. Auswärts hat sie erst einen Punkt geholt, mit einem schmeichelhaften 1:1 gegen Dynamo Dresden unter Interimstrainer Mirko Dickhaut. Mit Jahn Regensburg wartet jetzt ausgerechnet eine „heimstarke Mannschaft“ (Fürths Trainer Damir Buric) auf das Kleeblatt – und zudem ein direkter Konkurrent. Gelingt es, erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge einzufahren, würde man damit Regensburg in der Tabelle überholen.

"Sie sind in der Lage nach Ballgewinnen schnell und zirkellos in die gegnerische Hälfte zu kommen und mit wenigen Kontakten zum Abschluss zu kommen", warnt Buric, der deshalb vor allem die Stabilität seiner Abwehr gefragt sieht. "Auf der anderen Seite bietet der Jahn in dieser Phase auch Räume, die muss man nutzen", fordert der Coach.   

Knifflig wird's beim Linksverteidiger

Personell hat sich die Lage beim Kleeblatt etwas entspannt: Torwart Sascha Burchert, zuletzt wegen eines Magen-Darm-Infekts ausgefallen, mache "einen guten Eindruck" auf ihn, sagt Buric. Ein Fragezeichen steht noch hinter Julian Green (Adduktorenprobleme) und Daniel Steininger (muskuläre Probleme), die in dieser Woche nur teilweise mit der Mannschaft trainieren konnten. Kein Thema ist Nik Omladic, dessen Fußsohlenverletzung sich als hartnäckig erweist.

Die kniffligste Personalie dürfte aber die Linksverteidigerposition werden: Maximilian Wittek hatte gegen Sandhausen seine fünfte Gelbe Karte kassiert – wegen Meckerns. Als Ersatz in Frage kommen zum Beispiel: Khaled Narey, der zuletzt jedoch als Stürmer überzeugte. Dominik Schad, der zuletzt aber nur in der U23 zum Einsatz kam. Richard Magyar, der allerdings ein gutes Spiel im defensiven Mittelfeld ablieferte. Marco Caligiuri, der eigentlich als Stabilisator in der Innenverteidigung gebraucht wird.  Vielleicht auch noch David Raum, der jedoch ebenfalls in der Offensive überzeugte. Ziemlich viel "jedoch", „aber“ und "eigentlich": "Das wird eine schwierige Aufgabe für mich", sagt Buric, der die letzten Trainingseindrücke abwarten will, um sich auf eine Formation festzulegen.

"Gjasula kann Pässe spielen, die andere nie machen"

Eine andere Frage ist ähnlich knifflig: Jurgen Gjasula rennt im defensiven Mittelfeld nach seiner schweren Verletzung in der Vorsaison (Achillessehnenriss) schon seit Beginn der Spielzeit seiner Form hinterher – auf einzelne verbesserte Auftritte folgen wieder Tiefs, wie zuletzt auch gegen Sandhausen. In der Partie kam der einstige Mittelfeldregisseur auf eine Zweikampfquote von nur 33 Prozent.

Die Frage lautet also: Soll Buric ihn ersetzen? Mit Adam Pinter stünde eine Alternative wieder zur Verfügung. Oder soll er weiter darauf hoffen, dass Gjasula in die Spur findet? In guter Form verfügte der in der Vergangenheit zweifellos über außergewöhnliche Fähigkeiten. "Gjasula kann Pässe spielen, die andere in ihrem ganzen Leben nicht machen", sagt Buric. Aufgeblitzt sind diese Fähigkeiten im Ronhof aber lange nicht mehr. Der Trainer scheint weiter auf die Hoffnung zu setzen: "Er ist ein sehr guter Spieler. Nach so einer schweren Verletzung braucht er Zeit und Spiele. Man sieht bei ihm Bemühung und Wille." Dass auch ihm das auf Dauer nicht reichen wird, deutete Buric aber gegen Sandhausen an: Da wechselte er nach 70 Minuten Pinter ein und Gjasula aus.

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