Stadelner Hallenbad soll im Februar fertig sein

26.10.2016, 11:00 Uhr
Stadelner Hallenbad soll im Februar fertig sein

© Horst Linke

Eigentlich hätte das 43 Jahre alte Hallenbad schon zu den Weihnachtsferien wieder eröffnet werden sollen. Doch unerwartete Schwierigkeiten auf der Baustelle und die Problematik, bei restlos ausgebuchten Bauunternehmen noch Aufträge landen zu können, hatten den Zeitplan kräftig durcheinandergebracht. Positiver Nebeneffekt: Aus der ursprünglich geplanten „Funktionalsanierung“, bei der nur die verbrauchte Technik hätte erneuert werden sollen, wurde eine Kompletterneuerung. „Lediglich die Gebäudehülle ist erhalten geblieben“, erläutert Wolfgang Greul.

Verantwortlich für die Verzögerung war auch eine böse Überraschung im Untergrund. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass die Kanäle stellenweise eingebrochen waren, so dass eine unterirdische Reparatur mit eingeschobener Hülle nicht mehr in Frage kam. Zur Kanalerneuerung musste die Bodenplatte des Umkleidetrakts durchbrochen werden. So kam es, dass sich die geplante Dacherneuerung der Umkleiden zum kompletten Neubau ausgewachsen hat.

Die neuen Glasfenster und eine bessere Dachisolierung sollen helfen, Energie zu sparen. Das Schwimmbecken wird neu gefliest und die Beleuchtung auf stromsparende LED umgestellt. Ein Stahlbecken wäre nach Greuls Worten zu teuer gekommen und hätte außerdem wenig Vorteile geboten. „Fliesen können leichter repariert werden“, gibt der Bäderfachmann der infra zu bedenken.

Nicht angetastet wird lediglich das Süddach mit seiner an einen privaten Investor verkauften Solaranlage. Dass das Bad überhaupt so lange durchgehalten hat, ist für Greul schon erstaunlich. Bei eingehenden Voruntersuchungen hatte die Landesgewerbeanstalt das Betonskelett und die Schwimmbecken jedoch für durchaus solide eingestuft.

Zum Vergleich: Das Zirndorfer Hallenbad ist bereits nach zwölf Jahren reif für eine Generalsanierung geworden. Die Dachkonstruktion war marode, an den Schwimmbecken und in den Betondecken mangelte es an Dämmschichten. Während die langwierige Sanierung in Zirndorf über vier Millionen Euro gekostet hat, schlägt die im Sommer letzten Jahres in Angriff genommene Runderneuerung des Stadelner Hallenbades mit 5,7 Millionen Euro zu Buche.

Die Stadelner hatten sich ihren Pool – wie auch die Sacker – noch kurz vor der Eingemeindung nach Fürth geleistet. Alternativ zur Generalsanierung war vergangenes Jahr die Schließung und ein Anbau am Fürthermare am Scherbsgraben im Gespräch. Doch dagegen wehrten sich viele Stadelner vehement, die auf eine wohnortnahe Versorgung pochten. Die Stadt hat ihnen Rechnung getragen. Weitere Verzögerungen am Bau hält Wolfgang Greul für unwahrscheinlich. Er hofft auch, den Kostenrahmen nicht voll ausschöpfen zu müssen. Nach den Problemen mit der Privatisierung bei der Errichtung des Fürthermare ist die Fürther Bäderlandschaft 2009 wieder unter die Fittiche der städtischen infra gekommen.

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