Stadt schafft Quartier für Handwerker

27.6.2012, 19:00 Uhr
Stadt schafft Quartier für Handwerker

© Hans-Joachim Winckler

Alles ist vorbereitet — nur über den Namen gab es beim Vororttermin mit der Presse noch Diskussionen. Der offizielle Arbeitstitel: Handwerkerhof. Klingt nach einem großen Gebäude wie dem Gewerbehof Complex, könnte also in die Irre führen. „Dann wohl eher Handwerkerzone“, meinte der Wirtschaftsreferent, was aber dem Oberbürgermeister nicht schmeckte. „Zone ist ein schreckliches Wort.“ „Handwerker-Areal“ und „Handwerker-Park“ waren weitere spontane Vorschläge.

Wie auch immer der Name lauten wird, sicher ist, dass im Golfpark ab sofort eine Fläche von 29000 Quadratmetern für Handwerker bereitsteht. Die Betriebe können sich einzelne Teilstücke sichern und nach Bedarf bebauen. Eigentümer des Geländes ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, allerdings vermittelt die Kommune beim Kauf. Aus den Reihen der Stadtverwaltung war auch die Idee für den Handwerkerhof gekommen. Wirtschaftsreferent Horst Müller glaubt, dass das Gelände Platz für mindestens 20 Betriebe bietet. Bei durchschnittlich fünf Beschäftigten seien das 100 Arbeitsplätze. „Ich bin zuversichtlich, dass wir es rasch besiedeln können“, sagt Müller.

Kein Raum für Lagerhallen

Thomas Mörtel, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft in Fürth, freut sich über das neue Angebot, denn: „Uns fehlen mittlerweile die Flächen für Neuansiedlungen“, sagt er und verweist darauf, dass die Zahl der Handwerksbetriebe in der Stadt in den vergangenen vier Jahren von 1400 auf 1500 gestiegen sei.

Oberbürgermeister Thomas Jung nennt den Golfpark auch eine Chance für Handwerker, die in der Innenstadt auf beengtem Raum mit „Nachbarschaftskonflikten und Parkplatzproblemen“ leben. Dabei klingt auch durch, dass Handwerker, die aus der City in den Golfpark ziehen, gleichzeitig Platz für Wohnraum machen, der sehr gefragt sei.

Jung und Müller legen allerdings Wert darauf, dass sich im „Vorzeige-Gewerbegebiet“ Golfpark, in dem auch Fraunhofer baut, nur „innovative Betriebe“ beziehungsweise Betriebe aus „innovativen Branchen“ ansiedeln sollten. Kein Platz sei beispielsweise für Unternehmen, die lediglich Lagerhallen errichten wollten. „Dafür“, sagt Müller, „wäre die Fläche viel zu schade.“

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