Statistikamt offiziell in Fürth: "München ist jetzt nur noch Nebensache"

FÜRTH - Seit Freitag ist Fürth auch ganz offiziell Sitz des bayerischen Landesamts für Statistik. Am Mittag übergab Innenminister Joachim Herrmann den symbolischen Schlüssel für das Gebäude an der Nürnberger Straße an Behördenchefin Marion Frisch. Fast genau sieben Jahre nach der Quelle-Pleite ist der einstige Sitz des Fürther Weltunternehmens damit wieder weitgehend belebt.

]Gearbeitet wurde in dem Komplex im Karree zwischen Nürnberger Straße, Finkenstraße, Spiegelstraße und der Langen Straße zwar schon seit einigen Jahren — doch nun ist auch das Filetstück, das prächtige Jugendstilgebäude zur Nürnberger  Straße hin, renoviert und weitgehend bezogen. Von hier aus wurden früher die Geschicke des Versandhauses gelenkt.

Von einem „wichtigen Meilenstein“ sprach der Innenminister, die Staatsregierung habe ihr Wort gegenüber der Stadt Fürth gehalten. Nach der Quelle-Insolvenz hatte München unmittelbar reagiert und als Strukturmaßnahme verkündet: Die Behörde werde aus der Landeshauptstadt nach Fürth umziehen.

Inzwischen bereiten  hier rund 260 Menschen allerlei Statistiken über Bayern auf, die für die politische Arbeit, aber auch für Kommunen und deren Ämter Grundlage ihrer Arbeit sind. Bis zur vollständig vollzogenen Verlagerung im Jahr 2019 sollen etwa  500 Mitarbeiter auf den rund 11000 Quadratmetern Fläche tätig sein.

Bisher galt noch immer München als Hauptsitz des Landesamts, nun ist die Adresse Fürth. „München ist nur noch Nebensache, Hauptsitz ist jetzt Fürth“, sagte Joachim Herrmann bei einer kleinen Feierstunde unter dem Jubel der versammelten Belegschaft. Die meisten von ihnen kommen aus der hiesigen Region und wurden neu eingestellt, nur wenige sind aus der Landeshauptstadt nach Fürth übergesiedelt.

Fürths Oberbürgermeister begrüßte sie dennoch herzlich: „Sie sind in einer wunderbaren Stadt“, rief er ihnen zu.