Stein: Bald Tablets statt Hefte

1.3.2019, 06:00 Uhr
Stein: Bald Tablets statt Hefte

© Foto: Stratenschulte/dpa

Dabei muss die Stadt für die interaktiven Tafeln, die mit dem Internet verbunden werden können, für Tablets und Software 500 000 Euro ausgeben. 38 Tafeln, auch White- oder Smartboards genannt, 38 Monitore für Lehrer, 300 iPads für Schüler, Tabletwagen und Software müssen gekauft werden. Außerdem sollen in den Sommerferien in den Schulhäusern entsprechende Kabel gelegt werden.

Das alles muss schnell geschehen. Zum einen weil man den Zuschuss, wenn er auch klein ist, nicht verlieren möchte, zum anderen weil Lehrkräfte und Eltern digitalen Unterricht fordern.

Noch ohne Haushalt

Nur gibt es da noch ein Problem: Die Stadt Stein hat noch keinen gültigen Haushalt, der soll erst Ende März verabschiedet werden. Bürgermeister Krömer bat daher in der jüngsten Sitzung den Stadtrat, die Ausschreibung vorab zu ermöglichen, um den Zeitplan einhalten zu können.

CSU-Fraktionssprecher Norbert Stark forderte, nicht alle Klassenzimmer auf einmal auszustatten, sondern erst mit den höchsten Klassen zu beginnen. Man könne so die Maßnahme auf mehrere Jahre strecken. Auch Klaus Heckel (CSU) warnte vor einem "Schnellschuss". Ilse Baum (FW) gab zu bedenken, dass auch noch ein Systembetreuer bezahlt werden müsse. Die Kosten dafür muss die Stadt übernehmen.

Leise anklingen ließen einige Stadträte die Frage, ob die Digitalisierung in den Klassenzimmern überhaupt sinnhaft sei. Eine breitere Diskussion darüber kam aber nicht auf, da die Stadtratsmitglieder zugleich einräumten, in pädagogischen Fragen nicht kompetent genug zu sein. Krömer betonte außerdem, dass es den Lehrern gar nicht schnell genug gehen könne mit der Digitalisierungsoffensive in der Steiner Grund- und Mittelschule.

Vor einer schrittweisen Ausstattung der Klassenzimmer wurde aus den verschiedensten Gründen gewarnt. Zum einen stehe zu befürchten, dass Eltern sich beschweren, zum anderen sei möglicherweise die Software der einzelnen Jahrgangsstufen nicht mehr aufeinander abgestimmt. Am Ende verweigerten nur die Stadträte Stark und Heckel ihre Zustimmung zu der vorgezogenen Ausschreibung.

Wenn die Stadt den Zeitplan einhalten kann, werden die Schulen fast komplett in den Sommerferien hochgerüstet. Ein kleinerer Teil muss allerdings doch bis zum Jahr 2020 warten. Das ist nötig, um auch in diesem Jahr an Fördermittel zu gelangen.

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