Stein erspart Krömer Stichwahl

18.3.2014, 16:11 Uhr
Stein erspart Krömer Stichwahl

© Leberzammer

Kurt Krömer zeigte sich nach Auszählung der 26 Stimmbezirke „erleichtert und froh, dass es keine Stichwahl geben wird.“ Die zurückliegenden Wochen im Wahlkampf hätten ihm zwar Zuversicht gegeben, „aber ob’s im ersten Wahlgang reichen würde, da war ich lieber vorsichtig.“ Das gute Ergebnis betrachte er als Vertrauensbeweis und Bestätigung für die vergangenen sechs Jahre.

Krömer bedankte sich bei Meier und Höfer für den fairen Wahlkampf, Gabriele Stanin nahm er davon ausdrücklich aus. „Die Kampagne der letzten Tage war unter der Gürtellinie“, meinte Krömer und bezog sich auf ein Flugblatt des „Bündnisses lebenswertes Stein“. Darin wurde ihm Selbstdarstellertum, Verschuldung und Verschandelung der Stadt vorgeworfen. Stanin versteht die Vorwürfe nicht, hinter dem Bündnis stehe eine Reihe von Gruppen und nicht nur sie als Privatperson. „Ich habe keine Ahnung, warum sich der Bürgermeister jetzt auf mich eingeschossen hat“, so Stanin, die sich mit ihrem Stimmenanteil zufrieden zeigte.

Stein erspart Krömer Stichwahl

© FN

Trotz der klaren Niederlage „nicht enttäuscht“ zu sein, gab CSU-Kandidat Höfer zu Protokoll. „Natürlich haben wir ein wenig mit der Stichwahl geliebäugelt, aber es gab offensichtlich keine Wechselstimmung.“ FDP-Frau Agnes Meier hatte auf acht Prozent gehofft, sieht sich mit ihrem Resultat aber gut aufgehoben. „Verglichen mit den Ergebnissen der FDP-Kandidaten Nürnbergs oder Münchens sind die 6,3 Prozent doch gut.“ Nicht gut genug allerdings für Meiers Wunsch nach einem zweiten Stadtratsmandat für ihre Partei, denn auch auf dem zweiten Stimmzettel votierten exakt 6,3 Prozent der Steiner für die FDP – Meier bleibt also liberale Einzelkämpferin. Einen Sitz dazugewonnen haben Grüne, Freie Wähler und die SBG, während die CSU zwei abgeben musste, mit acht Stadträten aber stärkste Fraktion bleibt. Dabei sah es bis zu den beiden letzten Briefwahlbezirken gar nach einem Sieg für die SBG aus.

Erst dann schwang das Pendel zur CSU aus, die letztlich mit 31,8 Prozent knapp vor der SBG mit 31,2 Prozent zufrieden sein musste. „Krömer hat auch bei der Stadtratswahl ordentlich Stimmen gezogen“, resümiert Höfer am Tag nach der Wahl. Natürlich gebe es einige Enttäuschte in seinen Reihen. Im Sinne einer vernünftigen Politik für Stein gelte es nun jedoch rasch, „die Wunden zu lecken und wieder in die Spur zu kommen“, und künftig keine Blockadepolitik zu betreiben. Krömer – „mit meiner Stimme sind wir jetzt pari“ – will in den nächsten Tagen das Gespräch mit CSU und den anderen Fraktionen suchen. Nur noch zu dritt wird dann die SPD im Rathaus sein. Sie zählt mit 14,9 Prozent ebenfalls zu den Verlierern und muss ein Mandat abgeben. Für den Fraktionschef Walter Nüßler die Folge eines „Wahlkampfs ohne Sachthemen“, aber auch eigener Schwächen. Die SPD ist ohne Bürgermeisterkandidaten in die Wahl gegangen. „Der auf Personen fixierte Kommunalwahlkampf ging so an uns vorbei.“

In den Stadtrat gewählt: CSU: Bertram Höfer, Johanna Dippold, Norbert Stark, Klaus Heckel, Florian Hechtel, Robert Bauer, Klaus Schellberg, Hans Hauerstein. — SBG: Kurt Krömer, Edwin Schläger, Dieter Holzapfel, Armin Schläger, Lothar Kirsch, Verena Krömer, Matthias Popp. – SPD: Walter Nüßler, Hannelore Pfetzing-Scheitinger, Bernd Seeberger. – FW: Gabriele Stanin, Ilse Baum, Bernd Herrmann. – Grüne: Hubert Strauss, Klaus Krockenberger. – FDP: Agnes Meier.

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