Stein will Wanderer in die Stadt holen

STEIN - Stein ist bei vielen als Stadt des Staus bekannt. Nur wenige wissen hingegen, dass sie auch eine schöne Ecke für Wanderer ist. Das soll sich jetzt ändern: Geplant und teils schon realisiert ist ein Wanderwegekonzept.

Bereits jetzt gibt es ausgeschilderte Wanderwege, die durch die Steiner Natur führen, aber auch in die Nachbarkommunen geleiten. Dafür kam jetzt sogar Lob aus berufenem Mund. "Stein hat eine gute Struktur", sagte Andreas Schettler, Geschäftsführer der gleichnamigen Beratungsfirma für Tourismus und Freizeit sowie Wegereferent beim Fränkischen Albverein.

Schettler hat den Auftrag, ein Wegekonzept für Stein zu erstellen. Bevor er jedoch in die Details ging, erklärte er den Sinn der Aktion mit einigen Zahlen. 69 Prozent der Bevölkerung wandern gelegentlich bis regelmäßig, es ist also ein wichtiger Faktor der Naherholung. Für das Wandern werden vom passenden Anorak bis zur Einkehr im Gasthaus jährlich 11,9 Milliarden Euro ausgegeben.

Der Wanderer von heute will nicht mehr an Sonntagen "im Frühtau zu Berge", sondern flexibel sein. Mal wandert er an seinem freien Werktag, mal zieht er nach dem Ausschlafen erst nachmittags los, er wünscht sich Ausflüge, die Natur, Kultur und eine schöne Einkehr verbinden. "Kurze und knackige Touren sind gefragt", fasste Schettler zusammen.

Wandertafeln stehen schon

Auf der Basis des schon vorhandenen Netzes sei das in Stein und seinen Nachbarkommunen durchaus realisierbar. Teils stehen auch schon die Wandertafeln, die die Markierungen zeigen, auf denen Kilometerangaben und der nächste ÖPNV-Anschluss zu lesen sind und die auf Sehenswertes sowie Einkehrmöglichkeiten hinweisen.

© Foto: Wenzl

Nur die Markierungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. "Sie sind nur möglich, wenn die Natur wieder belaubt ist", erläuterte Schettler, ansonsten erlebe man im Frühjahr böse Überraschungen, wenn die Zeichen zugewuchert sind. Ab April 2019 könnten die ersten Rundwege fertig beschildert sein

Außerdem für 2019 geplant ist eine Broschüre, die fünf besondere Steiner Touren vorstellt. Unter Mitwirkung der Landkreise Fürth und Roth sowie der Städte Nürnberg und Schwabach soll außerdem zu einem Werbetag fürs Wandern eingeladen werden.

Nachdem Schettler auch noch Stadtrat Klaus Lösels (SBG) Frage nach der Verkehrssicherungspflicht der Grundeigentümer klar mit Nein beantworten konnte — in der freien Natur ist nämlich jeder für sich selbst verantwortlich —, blieb Bürgermeister Kurt Krömer nur noch eines zu sagen: "Wir freuen uns aufs Frühjahr."