Steiner investieren in große Solaranlage

10.1.2015, 21:00 Uhr
Steiner investieren in große Solaranlage

© Foto: FR-Frankensolar

57 Sparer aus dem Kundenkreis des Steiner Energieversorgers fanden die Offerte so attraktiv, dass sie bisher gemeinsam fast 460 000 Euro in das Projekt Bürgerkraftwerk gesteckt haben. „Damit haben wir fast die Hälfte unseres Zieles erreicht“, sagt Peter Bursy, Geschäftsführer der StSt, der am Ende mit einer Million Euro Kapital der Bürger aus der Faberstadt rechnet. Sollte noch mehr Geld fließen, müssten weitere Projekte im Sektor regenerative Energie gesucht werden.

Die erste Hälfte kam in relativer kurzer Zeit zusammen, denn das Anlagemodell für Steiner Bürger gibt es erst seit dem vergangenen Spätsommer. „Verwunderlich ist diese Resonanz nicht, denn eine seriöse Geldanlage mit 2,5 Prozent Zins ist heutzutage nicht so leicht zu finden“, erklärt Kurt Krömer, Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Stein.

Jeder Geldgeber trägt jetzt ein kleines bisschen zur Energiewende bei. Denn das Kapital wird in ein Photovoltaikkraftwerk (PV) in der Nähe von Heilsbronn (Landkreis Ansbach) investiert. Die Freiflächenanlage besteht bereits seit 2011, ihre 22 000 Module erreichen zusammen eine maximale Leistung von 3,1 Megawatt Peak.

„Das ist gerade für die interessant, die keine Immobilie besitzen oder keine geeigneten Dachflächen haben“, meint Bursy. Auch sie hätten damit die Möglichkeit, mit ihrem Geld etwas gegen den Klimawandel und für die Energiewende zu tun.

Zugleich weist er darauf hin, dass in Stein die Menschen auch sonst aktiv in Sachen regenerativer Energie sind: Es gibt 99 Photovoltaikanlagen in der Stadt, drei Kraft-Wärme-Kopplungs-Werke und erstmals 2014 eine Biogas-Energieerzeugung, die in das Versorgungsnetz der StSt eingebunden sind.

Doch wer 1000 bis 50 000 Euro in ein solches Projekt fließen lässt, will auch wissen, wie sicher sein Geld ist. Bursy zählt beruhigende Argumente auf. Hinter der PV-Anlage stehen nicht nur die Stadtwerke, sondern auch die N-Ergie mit ihrer Tochtergesellschaft Regenerativ. „Schon deshalb ist das Insolvenzrisiko überschaubar“, meint Bursy.

Einen weiteren Vorteil sieht er darin, dass in eine bereits bestehende Anlage investiert werde. Der Ertrag beruhe also nicht auf rein theoretischen Berechnungen, sondern auf Erfahrungswerten. Nach zehn Jahren sollte das Geld samt Erträgen an die Investoren wieder ausgezahlt werden.

Den Schluss, dass dank der Investition mehr und mehr Steiner Bürger mit Solarenergie versorgt würden, dürfen die Anleger allerdings dabei nicht ziehen. Alles, was in der PV-Anlage bei Heilsbronn erzeugt wird, wird in das Stromnetz eingespeist. Was am Ende aus der Steckdose bei den Endverbrauchern herauskommt, ist ein Energiemix.

Für eine Bürgersolaranlage auf eigenem Gebiet hat Stein nicht die Flächen. „Stein ist dafür schon viel zu städtisch“, erklärt Bursy. Auf dem flachen Land tun sich Kommunen hingegen leichter, ihre eigene Energiewende voranzutreiben.

In Stein beschränken sich die potenziellen Anleger auf die Kunden der StSt. Höhere Erträge als 2,5 Prozent hat 2013 der Fürther Energieversorger infra Kapitalgebern zugesagt, hier lagen die Zinsen zwischen 2,75 und 3,1 Prozent. In kurzer Zeit brachte die infra für die Bürgersolaranlage 13 Millionen Euro zusammen. In Stein sind solche Summen schon aufgrund der Einwohnerzahl nicht realisierbar.

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