Südstadt: Die Fachakademie nimmt Form an

8.8.2018, 21:00 Uhr
Südstadt: Die Fachakademie nimmt Form an

© Foto: Anja Hinterberger

Bis zur Decke des Erdgeschosses ist der L-förmige, zweigeschossige Neubau bereits gediehen, der Platz für zehn Klassen bieten wird. Im September 2019 soll hier der Unterricht aufgenommen werden. Damit endet das 2012 begonnene Provisorium in Räumen der Berufsschule an der Fichtenstraße.

Der Bau für 7,8 Millionen Euro ist eine Investition in die Zukunft. Schließlich werden überall händeringend Erzieherinnen für Kitas gesucht. Die Diakonie betreibt selbst eine im Wohngebiet Finkenpark auf der Schwand. Der Baubeginn für die Fachakademie an der Fronmüllerstraße verzögerte sich etwas. "Bodenverunreinigungen mit Bitumen" aus der Zeit der Nutzung durch die US-Army macht Diakoniesprecher Thomas Schaller auf Anfrage der FN dafür verantwortlich. Inzwischen sei der Rückstand jedoch weitgehend aufgeholt. Weil vorgefertigte Holzelemente zum Einsatz kommen, kann der Rohbau nun relativ zügig fertiggestellt werden. Schaller ist optimistisch, dass der Zeitplan eingehalten wird.

Mit rund 130 Studierenden soll der Schulbetrieb im eigenen Domizil aufgenommen werden. Geplant ist langfristig jedoch die Verdopplung der Schülerzahl. Der Neubau verfügt auf 1600 Quadratmetern Nutzfläche neben sieben Klassenzimmern über vier Gruppenräume, einen musisch-gestalterischen Bereich, Bibliothek, Pausenhalle, Verwaltungs- und Lehrerräume. Für den asphaltierten Sportplatz und das Beachvolleyballfeld, die dem Neubau geopfert wurden, soll zwischen der Hans-Böckler-Schulturnalle an der Kennedystraße und der Fachakademie ein neuer Allwettersportplatz angelegt werden.

Mit noch größeren Anlaufschwierigkeiten kämpfte die Diakonie beim Erweiterungsbau ihrer Wilhelm-Löhe-Hochschule. Ursprünglich wollte man sich im Südstadtpark vergrößern, gleich am Stammhaus, der generalsanierten Schickedanzvilla. Doch die Baupläne auf der Parkfläche hatten eine Protestwelle ausgelöst, ein Alternativgelände musste gefunden werden. Das 120 Meter entfernte Ersatzgrundstück hinter dem infra-Heizkraftwerk an der Fronmüllerstraße ist jedoch durch Chemikalien der US-Army belastet.

Bis 2020 noch muss das Grundwasser mit einem aufwändigen Verfahren gefiltert werden. Dies und die Messbrunnen auf dem 2666 Quadratmeter großen Grundstück standen einer Bebauung erst im Wege. Unter dem Eindruck der Proteste wurde jedoch eine Möglichkeit gefunden, den Neubau mit den Anforderungen der Bodensanierung zu vereinbaren. Drei Monate hinken die Bauarbeiten nach Angaben von Thomas Schaller dem Zeitplan hinterher. Fertig sein soll der dreistöckige, mit Lochblech verkleidete Neubau für knapp sieben Millionen Euro nun im Herbst 2019. Auf 1350 Quadratmetern Nutzfläche sind Seminarräume für 210 Studierende, Büros für 28 Hochschulmitarbeiter, eine große Aula, Cafeteria, Bibliothek und – eine Besonderheit – ein ökumenischer Gebetsraum vorgesehen.

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