Südwesttangente: Brücken-Baustelle bremst Verkehr aus

23.7.2017, 10:00 Uhr
Südwesttangente: Brücken-Baustelle bremst Verkehr aus

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Baureferent Joachim Krauße nannte das auf sieben Millionen Euro veranschlagte Bauvorhaben in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses "eine ganz große Nummer". Er spielte damit nicht nur auf die finanzielle Dimension an, sondern auch auf "die vielen Verkehrsbeziehungen", die durch das Projekt beeinflusst werden.

Tiefbauamtsleiter Hans Pösl erklärte, dass die Brücke aus zwei Teilen besteht: Auf dem südlichen Bauwerk, das zuerst fallen wird, rollt der Verkehr auf der Südwesttangente (B 8) Richtung Nürnberg, auf dem nördlichen Richtung Würzburg. Bis jede Seite neu aufgebaut wird, vergeht jeweils ein Jahr, weswegen Pösl mit zwei Jahren Bauzeit rechnet.

Die Stadt hat bereits Maßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass das 70er-Jahre-Bauwerk unter seiner täglichen Last in die Knie geht. Brückenpfeiler wurden mit einem Stahlkorsett ummantelt und die Fahrbahn verengt. Letzteres soll das Gewicht der Fahrzeuge mittig halten und die "ausrissgefährdeten" Ränder entlasten.

Im Herbst werden nun die ersten Vorbereitungen für das Mammutbauprojekt getroffen. Arbeiter sorgen dann auf der Tangente dafür, dass aus den jetzt zwei Fahrspuren in jede Richtung nur noch jeweils eine wird und dass die dann auf den Brückenbereich gelenkt werden, der vorerst erhalten bleibt. Parallel dazu werden unter der Brücke, auf der Schwabacher Straße, Mittelinseln zurückgebaut. Der Grund: Die Auf- und Abfahrtsrampen sollen in der Bauphase links und rechts der Brücke zusätzlich helfen, den B 8-Verkehr in Gang zu halten. Das heißt: Wer auf der Tangente Richtung Nürnberg unterwegs ist, kann auch die Rampe an der Schwabacher Straße hinab und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinauf fahren und so seinen Weg fortsetzen. Dasselbe gilt in umgekehrter Richtung.

Die Entlastung für die Tangente hat zur Folge, dass man als Linksabbieger keine Chance mehr hat, von der Schwabacher Straße aus auf die B 8 zu gelangen. Für Pkw und insbesondere für den besonders breiten Schwerlastverkehr wird es deshalb weiträumige Umleitungen geben.

Die Terminplanung des Tiefbauamts sieht vor, dass an einem Wochenende im Februar 2018 der erste Abbruch über die Bühne geht. Die Schwabacher Straße wird dann komplett gesperrt. Im Zuge der gesamten Baumaßnahme, die im November 2019 beendet sein soll, sind sechs solcher Vollsperrungen vorgesehen.

Dass Anfang des Jahres von einer 4,5-Millionen-Euro-Investition die Rede war und jetzt von sieben Millionen, erklärt Tiefbauamtschef Pösl damit, dass es sich damals um Schätzungen gehandelt habe und es nun eine "detaillierte Kostenberechnung" gebe. Hinzu komme, dass die neue Brücke keine Stützpfeiler benötige. Sie sei damit in der Anschaffung teurer, aber im Unterhalt günstiger und auch sicherer. Denn: Wo kein Pfeiler ist, kann auch kein Auto dagegen fahren.

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