Surfen im Netz mit Polizeischulung

19.1.2018, 11:00 Uhr
Surfen im Netz mit Polizeischulung

© Foto: Armin Leberzammer

Abo-Fallen, Urheberrecht, Cybermobbing – nur drei Aspekte, die die beiden Polizeibeamten Andre Kempe und Sebastian Schuh den Siebtklässlern an der Zirndorfer Mittelschule an einem Vormittag näherbringen wollen. Aber auch in Zeiten von Whatsapp, Facebook & Co. vermeintlich nicht mehr so relevante Themen wie das Briefgeheimnis kommen zur Sprache.

Zumindest im Urlaub schreibe sie noch Briefe und Postkarten, versichert die 13-jährige Annemarie. Ob die der Postbote öffnen und lesen dürfe, möchte Polizeihauptmeister Schuh von ihr wissen. "Natürlich nicht", gibt die Jugendliche bestimmt zurück, "das fällt schließlich unter die Privatsphäre." Wer es doch mache, "bekommt wegen der Verletzung des Briefgeheimnisses und möglicherweise wegen Diebstahls Probleme mit uns", stellt der Beamte in der Klasse klar.

Das Internet vergisst nicht

Im Internet ist es nicht ganz so eindeutig. Chats und Kommentare auf Whatsapp, Facebook oder Instagramm werden von den Betreibern gespeichert – die Nutzer haben dem mit der Anerkennung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zugestimmt. "Auch wenn ihr etwas löscht, das Internet vergisst nie", warnt Sebastian Schuh.

Er und seine Kollegen gehen schon seit mehreren Jahren regelmäßig in die Schulen der Region, um die Schüler neben Gewaltprävention ebenso für die Gefahren und Risiken des weltweiten Netzes zu sensibilisieren. Bei der diesjährigen Aktion handelt es sich um eine Kooperation zwischen den Mittelschulen in Langenzenn, Cadolzburg, Zirndorf und Wilhermsdorf sowie dem Förderzentrum in Cadolzburg mit der Polizeiinspektion Zirndorf und anderen außerschulischen Partnern wie der VAG oder dem Weißen Ring. Grundidee hierfür ist, dass Prävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Sie funktioniere am besten, wenn man gemeinsam an einem Strang ziehe.

Wichtig sei dabei ein vernetztes und aufeinander abgestimmtes Miteinander der unterschiedlichsten Stellen, wie der zuständige Koordinator bei der Polizeiinspektion Zirndorf, Stephan Scharf, erklärt. Auf diese Weise sollen die persönlichen und sozialen Fähigkeiten der Schüler gestärkt werden – insbesondere beim Erkennen von Konflikten im Klassenverband.

Medienscouts geschult

Im vergangenen Jahr wurden außerdem Jugendliche als Medienscouts geschult. Nach der Realschule Zirndorf im Vorjahr bietet die Polizei in Kooperation mit dem Weißen Ring dieses Projekt heuer an der Realschule Langenzenn an. Rund 15 Schülerinnen und Schüler sollen dadurch als Multiplikatoren wirken und beispielsweise auf Elternabenden Ansprechpartner für Erwachsene und Gleichaltrige sein. Abgerundet werden die Präventionswochen mit so genannten Jugendkontaktstreifen. Deren Schwerpunkt liegt dieses Jahr bei der Bekämpfung der Drogenkriminalität im Jugendbereich. Die Kontrollen finden insbesondere im Umfeld von Schulen und an Treffpunkten von Jugendlichen statt. Ziel dieser Maßnahme sei es darüber hinaus, die angetroffenen Jugendlichen zu sensibilisieren und zugleich präventiv zu wirken.

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