Teure Betreuung in Ammerndorf

30.3.2017, 06:00 Uhr
Teure Betreuung in Ammerndorf

© Archivfoto: Hans- Joachim Winckler

Ab 1. September steigen die Gebühren für zwölf Monate auf 100 Euro pro Monat und Kind, die Geschwisterermäßigung entfällt. Angeboten wird dazu nur noch eine Betreuungsform von fünf Stunden an fünf Tagen die Woche.

Ebenso erhöht werden die Kosten für das Mittagessen von derzeit 2,70 Euro auf dann 3,50 Euro pro Kind. Die Kommune verspricht sich mit diesem Schritt jährliche Gesamteinnahmen aus Elternbeiträgen inklusive Materialgeld sowie den Essensgeldern in Höhe von fast 46 000 Euro. Angepeilt sind zudem insgesamt je 9000 Euro an staatlicher Förderung für den erhöhten Betreuungsbedarf von zwei Gruppen.

Weniger Kinder

Derzeit schlagen bei der Betreuung der 26 Schulkinder aus 1. bis 3. Klassen Gesamteinnahmen von etwa 33000 Euro zu Buche. Während die Gemeinde für das kommende Schuljahr noch mit einer stabilen Zahl der zu betreuenden Kinder rechnet, werden für die Folgezeiten schwere Einbrüche befürchtet.

Ebenso tiefer in die Tasche greifen werden müssen die Eltern bei der Unterbringung ihrer Sprösslinge im gemeindlichen Kindergarten "Spatzennest". Die Beitragserhöhung wurde wegen der steigenden Ausgaben in Reihen des Gremiums als unausweichlich, aber mitunter als "echt heftig" (Mirjam Pappenberger) gesehen. Auch Ewald Schmidt sah in diesem Schritt keine Familienpolitik für den Ort. Eine Anpassung in kleineren Schritten war in den vergangenen Jahren zwar anvisiert, aber unterblieben.

Luftbuchungen vermeiden

Gleichgeblieben ist demnach der Einstieg bei der Buchung von 20 Wochenstunden mit 115 Euro, danach folgt für jede weitere Buchung von fünf Stunden ein Aufschlag von zehn Prozent. Das Maximum von 41 bis 45 Stunden pro Woche wird künftig 172,50 Euro kosten, bisher waren dafür 140 Euro fällig. Laut dem Geschäftsleitenden Beamten Udo Schobert hatte der Staat auf diese Maßnahme hingewirkt, um "Luftbuchungen" zu vermeiden, Eltern sollten nur den tatsächlichen Bedarf buchen.

Angehoben wurden zugleich die Gebühren für die Kinderkrippe. Die Buchung von zehn Wochenstunden kostet künftig 157 Euro (bisher 145 Euro), bei der Höchstnutzung von 41 bis 45 Wochenstunden verlangt die Kommune ab 1. September dann 285 Euro, statt bisher 215 Euro.

Mit den bei vier Gegenstimmen verabschiedeten Gebührenangleichungen hat sich die Gemeinde nun auf den Stand des evangelischen Kindergartens gebracht.

Die erwarteten Mehreinnahmen aus den Anhebungen bei der Schulkindbetreuung und dem Kindergarten spielen allerdings für den laufenden Haushalt keine Rolle und werden erst in den kommenden Etat eingearbeitet.

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