Titelfeier in Zirndorf

ZIRNDORF - Fast zwei Jahre hat es gedauert, bis die Voraussetzungen erfüllt waren. Jetzt darf sich Zirndorf nach Langenzenn und Roßtal als dritte Kommune im Landkreis Fürth mit dem Titel „Fair-Trade-Stadt“ schmücken.

Am Freitag, 26. September, wird die Auszeichnungsurkunde von einer Vertreterin von Transfair Deutschland übergeben. Die Beteiligten, allen voran die Akteure des Eine-Welt- Ladens Zirndorf, die die Bewerbung als Steuerungsgruppe vorantrieben, nehmen das zum Anlass für ein großes Fest auf dem Kirchplatz. Hier wird Bürgermeister Thomas Zwingel um 18 Uhr die Urkunde entgegennehmen. Bei schlechtem Wetter wird in das Gemeindehaus (Pfarrhof 3) ausgewichen.

Anschließend gibt es Kostproben der verschiedenen Partner aus der Geschäftswelt. Schulen stellen Plakate oder Filme vor und präsentieren ihre Mitarbeit und Initiativen für gerechtere Strukturen in Produktion und Handel. Die Sing- und Musikschule umrahmt die Feier mit Percussionbeiträgen musikalisch. Auch faire Milch wird angeboten und CaWeLa, das nordbayerische Großlager für Fair-Trade-Produkte, steht für Kontakte zur Verfügung.

Bereits ab Montag, 22. September, gibt es Aktionen in beteiligten Geschäften. Der Eine-Welt-Laden ist jeden Nachmittag geöffnet. Die Metzgerei Schäfer lädt am Mittwoch, 24. September, um 19 Uhr zu einem Vortrag mit Dr. Rupert Ebner ein. Er wird im Gasthaus Goldener Löwe am Marktplatz zum Thema „Wir haben die Agrarindustrie satt“ sprechen.

Für Thomas Rohlederer vom Eine- Welt-Laden ist die Verleihung des Titels nicht der Abschluss eines Bewerbungsverfahrens, sondern der Startschuss für einen Prozess, in dem sich der Fair-Trade-Gedanke fest in den Köpfen der Zirndorfer verankert. „Es gibt keine Alternative zum Fairen Handel für die Kinder in den Kakaoplantagen Ghanas, die Näherinnen in den Kleiderfabriken Vietnams oder die Kaffeebauern in Guatemala“, sagt er.

„Kurzfristige Betroffenheit, wenn eine Kleiderfabrik in Bangladesh oder Pakistan einstürzt, muss einem langfristigen, nachhaltigen und fairen Konsumverhalten Platz machen.“ Für ihn schließt das ein, kritisch zu hinterfragen, wie Sachen produziert und gehandelt werden.