Trauerfeier: Langenzenn nimmt Abschied von Manfred Fischer

5.4.2017, 19:00 Uhr
Abschied von Langenzenns Altoberbürgermeister Manfred Fischer: Rund 500 Menschen füllten die Stadtkirche.

© Horst Linke Abschied von Langenzenns Altoberbürgermeister Manfred Fischer: Rund 500 Menschen füllten die Stadtkirche.

Manfred Fischer war am vergangenen Donnerstag im Alter von 76 Jahren gestorben. Als Stadtoberhaupt hatte der CSU-Politiker 30 Jahre lang, von 1978 bis 2008, die Geschicke Langenzenns maßgeblich mitbestimmt. Bei seinem Rückzug in den Ruhestand war Fischer der dienstälteste Rathauschef im Landkreis.

Es wäre nicht in Fischers Sinne gewesen, nur in Trauer zu verharren, sagte Landrat Matthias Dießl am Mittwochnachmittag in seinem Nachruf in der Langenzenner Stadtkirche. Und wohl auch deshalb zog sich das Thema "Gesang" wie ein roter Faden durch die Rede-Beiträge und den Gottesdienst, den Pfarrer Christian Wolfram und sein Kollege Thomas Rucker gestalteten.

Manfred Fischer habe als Bürgermeister in Langenzenn nicht nur seine Schaffenskraft für die Menschen eingesetzt, so Pfarrer Thomas Rucker, sondern sie auch mit seiner Stimme erfreut. Jubilare, die das Stadtoberhaupt anlässlich runder Geburtstage besuchte, bekamen meist nicht nur Blumen oder Geschenkkörbe überreicht, sondern in der Regel auch ein Ständchen zu hören. Das Singen habe er sehr gerne gemocht, so Rucker, und das "bis zur letzten Stunde".

Auch der Landrat griff die musischen Vorlieben auf und erinnerte an Veranstaltungen, in denen Fischer ein Lied angestimmt und schließlich der ganze Wirtshaussaal mitgesungen habe, von "den Fischer-Chören des Landkreises Fürth", sprach Dießl. Zwölf Jahre lang, bis 2008, war der Langenzenner stellvertretender Landrat gewesen. Nur eines von vielen Ämtern, das er neben dem des Bürgermeisters ausgefüllt hatte. "Ein von allen geschätzter Kollege, dessen Wort Gewicht hatte", meinte Dießl.

Den Mittelpunkt von Fischers politischen Wirkens bildete aber natürlich seine Heimatkommune. 30 Jahre war der gebürtige Nürnberger hier Bürgermeister und in dieser Zeit, so formulierte es sein Nachfolger Jürgen Habel, habe er "sichtbare Spuren in der Stadt und goldene Spuren in den Herzen hinterlassen".

Kompetenz und Herzblut

Seine Anliegen habe Fischer mit Sachverstand, Kompetenz, aber auch Herzblut verfolgt. Eine Reihe von Projekten nannte Habel: Wegweisend für die Entwicklung der Stadt seien die Umgehungsstraße B 8 und das Gymnasium gewesen, das sein Vorgänger auch gegen Widerstände im Landkreis durchgesetzt habe. Fischers guter Rat werde in Zukunft fehlen, so Habel, aber er werde immer Teil der Stadtgeschichte bleiben.

Sechs Feuerwehrmänner trugen schließlich den mit roten Rosen geschmückten Sarg aus der Kirche. Den Brandschützern, nicht nur in seiner Heimatstadt, war Manfred Fischer immer sehr verbunden gewesen, genau wie der Stadtkapelle Langenzenn. So war es nur folgerichtig, dass diese beiden Abordnungen den Zug der Trauergäste anführten, die Manfred Fischer vom Martin-Luther-Platz auf dem Gang zum Stadtfriedhof begleiteten. Dort hat er am Mittwoch seine letzte Ruhe gefunden.

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