Umzug nach Fürth: Statistikamt weiht Neubau ein

12.5.2018, 16:00 Uhr
Umzug nach Fürth: Statistikamt weiht Neubau ein

© Foto: Giulia Iannicelli

Blasius Streng zählt zu den Menschen, die dem Durchschnittsfürther eher weniger vertraut sind. Ein mächtiges Werk des 1987 verstorbenen Münchner Künstlers hängt jetzt im Landesamt für Statistik. Das weit über eine Tonne schwere Wandrelief aus 19 Stahlgussplatten zeigt die erste Volkszählung unter Kaiser Augustus, was rein thematisch ziemlich gut in ein Statistikamt passt.

Am alten Standort der Behörde, die – wie ausführlich berichtet – seit einigen Jahren in Etappen von München nach Fürth verlegt wird, zierte es deshalb über lange Zeit den Eingangsbereich. Inzwischen ist das Kunstwerk, wie zuvor schon etliche Mitarbeiter, in die Kleeblattstadt umgezogen. Die Verlagerung der Behörde hatte der Freistaat nach der Quelle-Pleite 2009 beschlossen, mit der damals in Fürth viele Arbeitsplätze verlorengegangen waren. 40 Millionen Euro investiert das Land Bayern in das neue Quartier.

Am Freitag wurde das sogenannte Bauteil F, der einzige echte Neubau im Karree der ehemaligen Quelle-Hauptverwaltung, eingeweiht. Er ersetzt ein marodes Gebäude aus den 1960er Jahren und beherbergt Büros, Seminarräume und eine Cafeteria, in der nun Blasius Strengs Kunstwerk hängt.

Nach den Worten von Behördenchef Thomas Gößl sind inzwischen "die komplette Amtsleitung, zahlreiche Sachgebiete und zwei Abteilungsleitungen vollständig umgezogen". So konnten die Nachprüfungen der Bundestagswahl im September 2017 bereits komplett in Fürth über die Bühne gehen. Abgeschlossen sind die Arbeiten am neuen Standort allerdings noch immer nicht. Im Frühjahr 2019 soll der letzte Abschnitt an Langer Straße und Finkenstraße fertig werden. Der Baufortschritt hat sich um gut zwei Monate verzögert, weil im vergangenen Sommer die aufs oberste Geschoss aufgesetzte Technik-Zentrale brannte, vermutlich ausgelöst durch Schweißarbeiten.

Ist alles abgeschlossen, werden rund 540 Beschäftigte in Fürth arbeiten. Schon jetzt sind es 380. Seit dem Umzugsbeschluss der Staatsregierung werden dann zehn Jahre vergangen sein. Eine zu lange Zeit? Nein, meinte Innenminister Joachim Herrmann in seiner Festrede. So eine Behördenverlagerung sei nun mal ein Kraftakt, der seine Zeit brauche. Zumal die Arbeit, die im Amt geleistet wird, darunter nicht hatte leiden sollen.

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